In Großbritannien könnten die Saumschnabelenten aussterben, weil sich die letzten beiden männlichen Exemplare lieber miteinander als mit dem letzten Weibchen auf der Insel vergnügen. Aber keine Angst: Es gibt noch Hetero-Vögel in Neuseeland.
Wie die Tageszeitung "Daily Telegraph" berichtet, leben die beiden Männchen Ben und Jerry glücklich in einem Vogelreservat in der Grafschaft West Sussex miteinander - unweit der Schwulenmetropole Brighton. Aufseher Paul Stevens erklärte, sie seien ein "bezauberndes Paar": "Sie bleiben die ganze Zeit zusammen, marschieren hin und her und pfeifen einander zu, wie es männliche Vögel oft in der Wildnis tun, wenn sie sich mit einem Weibchen paaren wollen", so Stevens. "Die Besucher des Reservats sagen alle, dass sie ein fantastisches Paar sind. Sie haben beide große Persönlichkeiten. Leute aus dem ganzen Land kommen hierher, um die Beiden zu sehen."
Dagegen führt Cherry, das wahrscheinlich letzte Weibchen Großbritanniens, ein Junggesellinnenleben. Sie zeigte zwar Interesse an Jerry – der wollte sich aber nicht von Ben trennen. "Es wäre schön gewesen, wenn Cherry Nachwuchs hätte kriegen können. Aber Ben und Jerry sind eben ein sehr hübsches Paar", fasst Stevens zusammen.
Saumschnabelenten stammen aus Neuseeland und sind erst nach der Kolonialisierung in Großbritannien eingeführt worden. Auch in ihrem Heimatland gelten sie derzeit als hochgradig gefährdet. Schuld ist aber nicht die Homosexualisierung der Art, sondern die Reduzierung der Waldbestände durch den Menschen und die Einführung neuer Arten, die mit den Enten in Konkurrenz treten.
Schwule Tiere sorgen immer wieder für Schlagzeilen in den Medien – besonders dann, wenn sie mit paarungswilligen Weibchen locken. So gab es 2005 wütende Proteste, als der Bremerhavener Zoo turtelnde männliche Pinguine mit kessen Pinguindamen aus Schweden verführen wollte (queer.de berichtete). Der Versuch scheiterte jedoch. (dk)
Na, da passen die Erpel doch wunderbar dazu und befinden sich in toleranter und standesgemäßer Gesellschaft.
"turtelnde männliche Pinguine mit kessen Pinguindamen aus Schweden verführen wollte (queer.de berichtete). Der Versuch scheiterte jedoch."
Daran sieht man, dass nicht nur homosexuelle Menschen sich nicht von selbsternannten Heilern umpolen lassen, sondern sich auch Tiere von solchen Zwangsheterosexualisierungsversuchen nicht beeindrucken lassen. Oder glaubte man tatsächlich dass das, was bei schwulen Menschen schon nicht klappt bei Tieren funktioniert?
Nichts desto trotz sollten sie die arme Cherry nach Neuseeland bringen, damit sich das Mädel dort ihren Liebespartner selbst aussuchen kann, ehe sie noch an Einsamkeit stirbt.