Drei US-Aktivisten haben eine Website gestartet, auf der Schwule, Lesben und deren Freunde zum Boykott von jamaikanischen Produkten aufgerufen werden – Jamaika sei "der homophobste Ort der Erde".
"Wenn Sie ihre schwulen Freunde und Familienmitglieder lieben, werden sie nicht Jamaika besuchen. Wenn Ihnen die Menschenrechte von Schwulen, Lesben, Bi- und Transsexuellen wichtig sind, werden Sie keine jamaikanischen Produkte kaufen", heißt es auf der Website. So stehen etwa "Myers Rum" oder "Red Stripe"-Bier auf der roten Liste.
Der Boykott werde solange aufrechterhalten, bis das Land offiziell erklärt, gegen die Übergriffe auf Schwule vorzugehen. Der Premierminister müsse in einer Stellungnahme Gewalt gegen Schwule und Lesben zum Ende der Gewalt aufrufen und sich für die Grundrechtsverletzungen der Vergangenheit entschuldigen.
Die Organisatoren, darunter etwa Wayne Besen von der Gruppe "Truth Wins Out", erklärten, viele Länder verdienten einen Boykott. Allerdings eigne sich Jamaika besonders gut für eine derartige Aktion, weil das Land vom Tourismus abhängig sei. "Wir glauben, dass viele Menschen Jamaika nicht mehr besuchen würden, wenn sie wüssten, wie Lesben und Schwule dort behandelt werden", schreiben die Organisatoren auf der Boykottseite.
In Jamaika kam es in den vergangenen Jahren immer wieder zu Übergriffen auf Homosexuelle. Es gab sogar Berichte über Lynchmorde, bei denen die Polizei tatenlos zugesehen hat. Auch die Politik setzt sich nicht für eine Änderung der Lage ein: Erst vor einem Monat hatte Premierminister Bruce Golding noch bekräftigt, dass das Homo-Verbot im Land beibehalten werden müsse (queer.de berichtete). Derzeit stehen auf Homosexualität zehn Jahre Haft mit Zwangsarbeit. (dk)
Aber sicherlich ist Jamaica der homophobste Ort in der Karibik und in weiterem Sinne in ganz Nord-, Mittel- und Südamerika.
Ich halte es auch für richtig, wenn Jamaica boykottiert wird, da diese Insel massiv vom Tourismus lebt und auf diesem Weg könnte Druck aufgebaut werden, damit endlich in Jamaica die Illegalität von Homosexualität fällt. Andererseits kann es dazu führen, dass gerade die Personen, die gegen Homosexualität sowieso Antipathien haben, dann erst Recht auf Jamaica Urlaub machen.
Aber zumindest kann auf europäischen und amerikanischen Tourismusbörsen dann Jamaica an den Pranger gestellt werden und das könnte dann für die Tourismus-Offiziellen in Jamaica sehr unangenehm werden. Gerade in Drittweltstaaten kann sehr viel durch Druck auf die Finanzen erreicht werden. Daher finde ich die Aktion gut- zudem gibt es genügend andere homofreundlichere Karibikinseln: St.Marteen, Martinique, Gouadeloupe, Dominikanische Republik oder die niederländischen Antillen (mit Kurztrip nach Venezuela).