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  • 08. April 2009 4 1 Min.

Ein russisches Gericht hat zwei Homo-Aktivisten verurteilt, weil sie Plakate mit der Aufschrift "Homosexualität ist normal" und "Ich bin stolz auf meine Homosexualität" in der Öffentlichkeit trugen.

Die Richter in Rjasan, 200 Kilometer südöstlich von Moskau, beriefen sich dabei auf ein Gesetz, das "homosexuelle Propaganda gegenüber Minderjährigen" unter Strafe stellt. Nikolai Bajew und Irina Fet wurden zu einer Geldstrafe von je 1.500 Rubel (34 Euro) verurteilt. Das teilte der CSD-Organisator Nikolai Aleksejew gegenüber der russischen Nachrichtenagentur Interfax mit.

"Wir werden jetzt das russische Verfassungsgericht anrufen", erklärte Aleksejew. Er erklärte ferner, dass es nur noch in der Region um Rjasan zu Verurteilungen aufgrund des veralteten Paragrafen käme.

Aleksejew plant für Mai wieder einen CSD in der Hauptstadt Moskau, der dieses Jahr am gleichen Tag ausgetragen werden soll wie das Finale des Eurovision Song Contest. In den letzten Jahren wurde die Parade stets verboten. Aktivisten, die sie dennoch abhielten, sind von Rechtsradikalen und Polizisten verprügelt worden. In diesem Jahr hoffen die Organisatoren, dass die Medienpräsenz wegen des Schlagerfestivals Übergriffe verhindert. Moskaus Bürgermeister Juri Luschkow hat allerdings schon homosexuelle Besucher des Grand Prix gewarnt, dass die Stadt keinen CSD dulden werde (queer.de berichtete). (dk)

-w-

#1 MarcAnonym
  • 08.04.2009, 14:55h
  • Mal ganz abgesehen davon, dass es um Schwule geht:
    ein Staat, der Grundrechte wie Redefreiheit missachtet, ist weder eine Demokratie noch ein Rechtsstaat, auch wenn Gerhard Schröder das noch so oft behauptet, was ja wohl eher seinen eigenen wirtschaftlichen Interessen geschuldet war...
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#2 Raphael
  • 08.04.2009, 17:24hDüsseldorf
  • Wer definiert mir bitte mal den Begriff „Homosexuelle Propaganda“? Das ist doch auch wieder so ein Terminus, unter dem man es sich als Möchte-Gern-Rechtsstaat leicht machen kann, Menschen zu diskriminieren und mit strafrechtlichen Methoden auszuschalten. Nur weil ich das Existenzrecht anderer Menschen verteidige und Dinge als normal erachte, von dem der Großteil der freien Welt sowieso überzeugt ist, das sie es sind – mich deshalb zu verurteilen?

    Das erinnert mich an ein Zitat von Rosa von Praunheim: „Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Welt in der er lebt.“
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#3 heizkörperAnonym

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