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- 08. April 2009 2 Min.
In der kanadischen Hauptstadt Ottawa ist ein 52-jähriger Mann wegen Mordes verurteilt worden, weil er wissentlich HIV verbreitet und seinen Sex-Partnerinnen nichts von seiner Infektion erzählt hat.
Johnson Aziga wusste bereits seit 1996, dass er HIV-positiv ist und hatte nach kanadischem Recht die Pflicht, seine Sex-Partnerinnen darüber zu informieren. Das unterließ er jedoch: Sieben seiner Partnerinnen infizierten sich mit dem HI-Virus, zwei starben daran. Die Staatsanwaltschaft erklärte, die Frauen hätten gerettet werden können, wenn sie frühzeitig von ihrer Infektion erfahren hätten.
"Das ist auf jeden Fall in Präzedenzfall hier in Kanada, weil das die erste derartige Verurteilung wegen Mordes ist", erklärte Staatsanwältin Karen Shea gegenüber dem "Ottawa Citizen". Azigas Strafverteidiger hat bereits angekündigt, gegen das Urteil Berufung einlegen zu wollen.
Die Verurteilung hat zu einer regen Debatte in Kanada geführt. Insbesondere Aids-Hilfen sehen darin eine Gefahr für HIV-Positive: "Natürlich sind die Fakten so, dass man mit dem Angeklagten wenig Sympathie haben kann", erklärte Richard Elliott vom Canadian HIV/AIDS Legal Network. "Die Gefahr liegt allerdings darin, dass dieses Urteil die Abneigung gegenüber HIV-Positiven verstärkt und deren Leben in vielen Bereichen kriminalisieren könnte."
Sollte das Urteil rechtskräftig werden, droht Aziga eine lebenslange Haftstrafe – in Kanada bedeutet das im Falle eines zweifachen Mordes mindestens 25 Jahre hinter Gittern. (dk)















Wenn ich vom aufgeklärten, mündigen, erwachsenen Menschen ausgehe, was ich jetzt einfach mal tue, hätten die Frauen wissen müssen, welches Risiko sie eingehen, wenn sie ungeschützten Geschlechtsverkehr mit einem Mann haben und haben diesem Risiko bewusst zugestimmt. Er hat sie ja nicht vergewaltigt. Der ungeschützte Sex war einvernehmlich.
Aber anscheinend waren die Frauen nicht über die Risiken aufgeklärt und waren ziemlich blauäugig, mit fatalen, teilweise tödlichen Folgen. Nur was ist jetzt die Konsequenz daraus?
Den Typen jetzt als Mörder verurteilen und weiterhin von unaufgeklärten, vielleicht auch nicht voll mündigen Menschen ausgehen, der geschützt werden muss, weil er alleine nicht dazu in der Lage ist? Oder die Menschen so früh wie möglich aufklären, immer und immer wieder, in ihrem Verantwortungsbewusstsein für sich und andere stärken, eben zu voll mündigen Individuen erziehen, damit erwachsene Frauen und Männer ganz bewusst entscheiden können, wenn solch ein Arschloch sie zu unsafen Sex drängt. In diesem Fall kann das Arschloch nicht strafrechtlich belangt werden, solange es kein Vergewaltiger ist.
Ich bin für die zweite Vorgehensweise.