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- 15. April 2009 2 Min.
Die Deutsche Aids-Hilfe kritisiert die Festnahme der No-Angels-Sängerin Nadja Benaissa, die angeblich Sex-Partner bewusst mit dem HI-Virus infiziert hat.
"Nadja Benaissa sollte so schnell wie möglich freigelassen werden", erklärte die DAH-Frauenreferentin Marianne Rademacher. "Ihre Verhaftung ist nach Einschätzung der uns bisher vorliegenden Informationen eine unverhältnismäßige Aktion der hessischen Justiz".
Rademacher forderte auch die Medien auf, sachlich über den Fall zu berichten und die 26-Jährige nicht vorzuverurteilen. "Die Verantwortung für den angeblich ungeschützten Sexualverkehr wird allein Frau Benaissa zugeschoben, ohne nach der Mitverantwortung ihrer Sexualpartner zu fragen. Die deutsche Politik der HIV- und Aidsbekämpfung wird aber gerade deshalb als beispielhaft betrachtet, weil sie von der Verantwortung jedes einzelnen, von der Solidarität und der Bekämpfung jeder Art von Stigmatisierung ausgeht." Rademacher glaubt, dass die hessische Justiz mit dem Fall ein Exempel statuieren wolle.
Nadja Benaissa ist am Samstag öffentlich vor einem Auftritt in Frankfurt am Main verhaftet worden. Am Dienstag gab die Staatsanwaltschaft bekannt, dass sie verdächtigt werde, mit mindestens drei Männern Sex gehabt zu haben, ohne sie über ihre HIV-Infektion zu informieren (queer.de berichtete). Wegen angeblicher Wiederholungsgefahr ist Haftbefehl erlassen worden.
Für die Boulevardmedien ist der Fall derzeit das Thema Nummer eins. So veröffentlichte die "Bild"-Zeitung einen Artikel über einen 37-Jährigen, der angibt, ungeschützten Sex mit der Sängerin gehabt zu haben. Er erklärte, Benaissa habe ihm gesagt, dass mit ihr "gesundheitlich alles in Ordnung" gewesen sei. Auch ausländische Medien wie die BBC oder der amerikanische Blogger Perez Hilton berichten über die spektakuläre Verhaftung. (dk)















Diese Wiederholungsgefahr dürfte in Folge der Verhaftung nun ja immerhin sinken.
antifo.wordpress.com/2009/04/15/werbeslogans-halfen-nadja-be
naissa-nichts/