Bei der Auslosung für das Benefiz-Fußballturnier "Come Together Cup" hat sich der Kölner Trainer Christoph Daum für das Coming-out von Profilfußballern ausgesprochen.
"Wenn einer zu mir käme, würde ich ihn unterstützen und meinen menschlichen Auftrag wahrnehmen", erklärte Daum am Mittwoch. Das Coming-out eines Profispielers könnte einen Umdenkungsprozess in Gang setzen und dazu führen, dass sich mehr und mehr zu ihrer Sexualität bekennen, so Daum.
Der Coach des Erstligisten 1. FC Köln war im vergangenen Jahr in die Kritik geraten, als er in einem Interview mit dem Deutschen Sportfernsehen erklärte, man müsse im Profifußball gegen "jegliche Bestrebungen, die gleichgeschlechtlich ausgeprägt sind", vorgehen. Nur so könne die Jugend geschützt werden (queer.de berichtete). Gut zwei Monate später distanzierte er sich von diesen Äußerungen und entschuldigte sich persönlich bei Mitgliedern des schwul-lesbischen Fanclubs (queer.de berichtete).
Daum war vor einem Monat auf die Veranstalter des Come-Together-Cups zugegangen und hat Interesse bekundet, sich zu engagieren, erklärte Veranstalter Andreas Stiene. Die Veranstaltung wird am 11. Juni bereits zum 15. Mal ausgetragen. Sie findet auf den Jahnwiesen gleich neben dem RheinEnergie-Stadion statt, in dem der 1. FC Köln um Punkte kämpft. Beim Come-Together-Cup bewerben sich dieses Jahr bei parallelen Frauen- und Männer-Fußballturnieren 50 Teams um den Wanderpokal. Die Einnahmen gehen dabei an das schwul-lesbische Beratungszentrum Rubicon und die Jugendgruppe anyway.
Mit seiner Charmeoffensive landete Daum jetzt auch in den großen Boulevardblättern "Bild" und "Express", die vergangenes Jahr mit Überschriften wie "Daum geht auf Schwule los" über das DSF-Interview berichtet hatten. Jetzt plauderte der 55-jährige Ex-Coach von Beşiktaş Istanbul gegenüber den Journalisten aus dem Nähkästchen: "Schon in Istanbul hatte ich schwule Bekannte. Da gibt es eine illustre Schwulen-Szene – sensationell!". Für ihn sei Homosexualität "Normalität" und eine "Bereicherung für mein Leben". (dk)