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  • 20. April 2009 6 2 Min.

Der Druck auf die Marburger Universität, die Homo-Heilern auf einem Kongress ein Forum bieten will, wird größer: Jetzt kritisieren Forscher den geplanten Auftritt scharf.

Die Ansicht, Schwule und Lesben könnten von ihrer Homosexualität medizinisch geheilt werden, sei "pseudowissenschaftlich", erklärte die "Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften". Darin sind über 800 Forscher verschiedener Fachrichtungen organisiert.

Die These der Homo-Heilung entspreche nicht dem "Stand der biologischen und psychologischen Wissenschaft", sondern seien "vermutlich religiös motiviert". Man betrachte "mit Sorge, dass Tagungen mit pseudowissenschaftlichen oder esoterischen Inhalten immer häufiger in einem universitären Raum abgehalten werden, ohne dass Universitäten hiergegen einschreiten".

Neben Homo-Heilung sei ein beliebtes Feld der meist christlichen Pseudowissenschaftler der Kreationismus, der der Evolutionstheorie entgegengestellt werde. "Universitäten sollte an Aufklärung und Wissenschaft gelegen sein, nicht an der Unterstützung von Quacksalberei", schrieben die Wissenschaftler.

Beim 6. Internationalen Kongress für Psychotherapie und Seelsorge sollen zwischen dem 20. und 24. Mai Markus Hoffmann von der Organisation Wüstenstrom e.V. und Christl Ruth Vonholdt vom Deutschen Institut für Jugend und Gesellschaft Seminare anbieten (queer.de berichtete). Beide Organisationen sprechen sich dafür aus, Schwule und Lesben von ihrer Homosexualität, die als Defekt definiert wird, zu "heilen". Die Teilnahme wurde bereits von SPD, Grünen sowie Studenten-Organisationen kritisiert. Protestaktionen sind bereits in der Planung.

Die Homo-Heiler oder "Ex-Gay"-Bewegung ist vor allem in den USA populär. Verfechter glauben, dass Homosexualität in einer reparativen Therapie mit Mitteln wie Hypnose oder Elektroschocks geheilt werden kann. (dk)

-w-

#1 Diz!Anonym
  • 20.04.2009, 17:47h
  • Liebe Marburger, tut mir als Ex-Einwohner den Gefallen und tut was dagegen! Es ist mir unbegreiflich wie die Universität so eine Un-Haltung dazu haben kann!
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#2 gerdAnonym
  • 21.04.2009, 09:17h
  • Es ist ein Skandal für die Universität Marburg, dass sie solchen Referenten wie Hoffmann, Vonholdt und Gerlach eine öffentliche Plattform in Universitätsräumen gibt. Die Universitätsleitung macht es sich viel zu leicht, wenn Sie sich darauf zurückzieht, dass sei nicht ihre eigene Meinung und auch Mindermeinungen müßten gehört werden.

    Es handelt sich hier aber, liebe Universitätsleitung in Marburg, nicht um irgendeine Mindermeinung, die ungefährlich ist. Ganz im Gegenteil haben unter dieser religiös motivierten Mindermeinung in der Vergangenheit viele homosexuelle Menschen gelitten, verfielen in Depressionen, in soziale Isolierung und begingen sogar Selbstmord.

    Diese Mindermeinung ist gefährlich und hat als solche keinen Platz an einer deutschen Universität. Würde ich in Marburg leben, würde ich sicherlich an dem Protest dort teilnehmen. Sollten diese Veranstaltung in dieser Form und mit diesen Referenten nach Münster oder Osnabrück kommen, so werde ich diese Seminare der drei Referenten Vonholdt, Hoffmann und Gerlach mit Worten "torpedieren" oder "mit Schuhen werfen".

    Ich hoffe, dass in Marburg genügend couragierte Menschen vor Ort sind, um diesem Treiben der drei Referenten dort Einhalt zu gebieten.

    Für die Universität Marburg entsteht hier ein enormer Schaden und Imageverlust, wenn hier Quacksalbern die Universitätsräume geöffnet werden.
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#3 FloAnonym
  • 21.04.2009, 10:49h
  • Klar sind solche Umpolungsversuche nicht nur wissenschaftlich Quatsch, sondern sogar bewiesenermaßen höchst gefährlich bis hin zum Suizid.

    Aber die Uni Marburg hat ja deutlich gezeigt, dass Fakten und Argumente bei denen nichts nützen. Vor lauter Geldgeilheit hat sich die Uni Marburg von Wissenschaft und Menschlichkeit verabschiedet, insofern läuft wissenschaftliche Kritik leider eh ins Leere...
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