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- 30. April 2009 1 Min.
Ein Bezirksgericht hat das Verbot der Homo-Gruppe Lamdba Istanbul am Donnerstag abgelehnt.
Wie der LSVD mitteilte, will die Organisation, die für die Rechte von Schwulen, Lesben und Transsexuellen eintritt, nun die schriftliche Urteilsbegründung abwarten. Der Gouverneur von Istanbul hat die Möglichkeit, gegen die Entscheidung beim Obersten Gerichthof vorzugehen. Lambda Istanbul geht allerdings nicht davon aus, dass dies geschieht.
Da der Gruppe das "Werben für Homosexualität" untersagt sei, kann sie fortan keine Projekte in Schulen durchführen. Tun die Aktivisten es dennoch, drohe ihnen wieder ein Verbot.
Der Istanbuler Gouverneur hat bereits mehrfach versucht, die wichtigste Homo-Gruppe des 72 Millionen Einwohner zählenden Landes zu verbieten. Bereits im Mai letzten Jahres erreichte er vor einem Gericht ein Verbot, weil die Gruppe die "öffentliche Moral" schädige (queer.de berichtete). Dieses wurde allerdings im Dezember wieder aufgehoben (queer.de berichtete). Im Vorfeld der Urteilsverkündung hat die SPD an die Türkei appelliert, die Gruppe nicht zu verbieten (queer.de berichtete).
Lambda Istanbul gilt als wichtigster Anlaufpunkt für Schwule, Lesben und Transsexuelle im Land. In der türkischen Bevölkerung herrschen – ebenso wie in anderen osteuropäischen Ländern – viele Vorurteile gegen Homosexuelle vor (queer.de berichtete). In den letzten Jahren kam es wiederholt zu Hass-Morden. So wurde erst im vergangen Monat eine transsexuelle Aktivistin von Lamdba Istanbul in ihrer eigenen Wohnung erstochen (queer.de berichtete). (dk)














