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  • 09. Mai 2009 34 2 Min.

Der schwule TV-Sender soll sich von 25 Mitarbeitern getrennt haben, berichtet das Medienmagazin DWDL.

Von Norbert Blech

"TIMM TODAY noch aktueller" - so kündigte der Sender in der letzten Woche eine Programmreform an. Statt eines 20-Minuten-Magazins gibt es seit letztem Montag vier über den Abend verteilte Nachrichtenblöcke.

Bei näherem Hinsehen entpuppte sich die neue Aktualität jedoch als Einsparung: statt aufwändig produzierten Magazinbeiträgen gibt es nun zu sehen, wie die Moderatoren Kurzmeldungen verlesen, die meisten davon ohne Bewegtbilder. Nun berichtet das Medienmagazin "DWDL" über den traurigen Hintergrund: der Sender soll sich von rund 25 überwiegend freien Mitarbeitern getrennt haben, die meisten davon sollen mit der Redaktion des täglichen Magazins beschäftigt gewesen sein.

Die Personalkosten für das Magazin seien der größte Kostenfaktor des Senders gewesen. Die neuen 5-Minuten-Blöcke haben noch einen anderen Zweck, vermutet "DWDL": sie ermöglichen, "die derzeit bei allen Fernsehsendern auffallend schwache Werbeauslastung des Programms auszugleichen, um gewohnte Anfangszeiten einhalten zu können". Wie bei allen lesbisch-schwulen Medien in Deutschland kam von Anfang an erschwerend hinzu, dass die meisten PR-Agenturen die Zielgruppenmedien der Szene meiden.

Weitere Eigenproduktionen wie die Datingshow "Homecheck" und ein Politik-Talk sollen auf Eis liegen, zugleich habe der Sender aber weitere internationale Formate wie die Lesben-Reality-Soap "Curl Girls" eingekauft und wolle am Reisemagazin "Upgrade" und der "Timmousine" festhalten, berichtet das Magazin weiter.

In den Foren von timm.de kündigten Zuschauer dem Sender Unterstützung an. "Jetzt werde ich erst Recht Timm die Treue halten", meint einer, ein anderer: "Nun gilt es wohl, unserem 'Baby' TIMM erst recht die Treue zu halten, damit es zunächst erstmal die schwierigen Zeiten überlebt...". Moderator Björn bedankte sich für die Wünsche und kündigte für Montag eine neue Optik von "Timm Today" an.

Zum Vorstellung des neuen Senders vor sieben Monaten hatte "Spiegel Online" noch berichtet, das Geld der Investoren (bestehend vor allem aus der Verlagsgrupe Madsack, der Produktionsfirma "South & Browse" von Frank Lukas und der IBB Beteiligungsgesellschaft) reiche für die ersten zwei Jahre. Der Artikel endet so: "Die 50 festangestellten Mitarbeiter dürfte das freuen: Solange geht der Lachs schon mal nicht aus."

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-w-

#1 XDAAnonym
  • 09.05.2009, 17:37h
  • Kein Wunder und bald gibt es TIMM auch nicht mehr ...
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#2 JürgenAnonym
  • 09.05.2009, 17:43h
  • Leider kann man Timm bei uns in Hagen nicht über Kabel sehen,was ich als sehr schade finde.
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#3 The RisingAnonym
  • 09.05.2009, 17:50h
  • Der entscheidende Satz: "Wie bei allen lesbisch-schwulen Medien in Deutschland kam von Anfang an erschwerend hinzu, dass die meisten PR-Agenturen die Zielgruppenmedien der Szene meiden."

    Da sehen wir, worum es hier geht: um nichts anderes als um die aggressive Heteronormativität und Homo-Feindlichkeit der kommerziellen Medienwelt und von deren Financiers. Es sagt schon sehr viel über eine Gesellschaft (zumal dieser volkswirtschaftlichen Größe) aus - und natürlich auch über unsere, zu einem großen Teil selbstverschuldete Position als schwule Community - wenn sich in deren Medienlandschaft noch nicht einmal ein schwuler TV-Sender erfolgreich etablieren kann.
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