https://queer.de/?10397
- 11. Mai 2009 1 Min.
Unicef hat erklärt, dass sich in Großbritannien mehr Menschen mit HIV infizieren als irgendwo sonst in Westeuropa; fünf Prozent der Schwulen sollen auf der Insel positiv sein.
Nach offiziellen Zahlen gab es 2007 über 7.700 Neudiagnosen in Großbritannien – und damit doppelt so viele wie noch Anfang des Jahrtausends. Im einwohnermäßig gleich großen Frankreich gab es im gleichen Zeitraum stattdessen lediglich 4.100 Neudiagnosen, im wesentlich größeren Deutschland sogar "nur" 2.750 Fälle. Weil sich vermehrt Jugendliche antsteckten, fordert Unicef, dass die britische Regierung vermehrt Präventionsarbeit in dieser Gruppe leisten müsse.
"Einer von 20 schwulen oder bisexuellen Männern im Vereinigten Königreich ist HIV-positiv", erklärte Deborah Jack von der Aidshilfe-Organisation National AIDS Trust. Auch sie forderte mehr Aufklärungsarbeit bei Jüngeren: "Wir müssen junge Menschen aufklären, denn Verhaltensweisen, die sich in jungen Jahren herausbilden, halten sich oft sehr lange. Zum Beispiel muss im Unterricht das Thema Sex und Beziehungen auch stets das Thema gleichgeschlechtliche Partnerschaften enthalten."
Bis 2003 war es in England noch grundsätzlich verboten, über Homosexualität in der Schule zu sprechen. Das von Margaret Thatcher in Zeiten der Aids-Panik in den 1980er Jahren eingeführte Gesetz "Section 28" wurde schließlich von der Labour-Regierung nach langem Streit abgeschafft. (dk)














