https://queer.de/?10425
- 15. Mai 2009 2 Min.
Die Aids-Hilfe, pro familia und die Grünen protestieren gemeinsam gegen die Teilnahme von Homo-Heilern an einem wissenschaftlichen Kongress in Marburg – die Veranstalter von der "Akademie für Psychiatrie und Seelsorge" (APS) erklärten dagegen, dass sie trotz homophober Referenten keinen "Homo-Heiler-Kongress" abhalten würden.
Der Kongress wird ab nächsten Mittwoch in städtischen Gebäuden und der Universität Marburg stattfinden und soll auch Referenten ein Forum bieten, die sich für die "Heilung" von Homosexualität aussprechen (queer.de berichtete). Die Aids-Hilfe, pro familia Marburg und die hessischen Grünen werden darum am Donnerstag (21. Mai) ab 12 Uhr mit einem Stand und einer Bühne auf dem Gerhard-Jahn-Platz präsent sein.
Inzwischen hat die APS in einer Pressekonferenz am Donnerstag erklärt, dass der Kongress keine Propaganda gegen Schwule und Lesben betreiben wolle: "Homosexualität ist keine Krankheit" heißt es weiter in einer Stellungnahme. Vorstand Dieter Seehuber erklärte, man werde keinen "Homophobie-Kongress" oder "Homo-Heiler-Kongress" veranstalten. Das Hauptthema sei "Identität – Der rote Faden in meinem Leben". Nichtsdestotrotz hält die APS an den Referenten Markus Hoffmann von der Organisation Wüstenstrom e.V. und Christl Ruth Vonholdt vom Deutschen Institut für Jugend und Gesellschaft fest. Beide Organisationen sprechen sich dafür aus, Schwule und Lesben von ihrer Homosexualität, die als Defekt definiert wird, zu "heilen".
Die Polizei bereitet sich derweil auf einen Großeinsatz vor. In den vergangenen Tagen seien nach Angaben der "Frankfurter Rundschau" mehr als 40 Häuser in der gesamten Innenstadt mit Parolen wie "Fight Homophobie" und "Stoppt den Kongress" beschmiert worden.
Ein diese Woche abgehaltener Runder Tisch zwischen der APS und dem Lesben- und Schwulenverband (LSVD) brachte keine Einigung. Die Vertreter der APS seien nicht zu einer "eindeutigen Ablehnung von Reparativtherapien" bereit, bemängelte der LSVD. (dk)















Man mag darüber lachen, aber diese Kreise formatieren sich, um künftig mehr Einfluss auf die Politik gewinnen zu können.
Wie auch immer der Kongress verlaufen wird, ob er stattfinden wird etc.: wenn sich die Gegenseite, deren Spektrum sich von konservativen CDU- Kreisen über Evangelikale und Fundi- Katholiken bis hin zu Rechtsextremen (z.B. Andreas Molau, Ex- NPD, heute DVU), entsprechend aufstellt, sollten Lesben und Schwule, die nicht in Marburg leben, sich wenigstens solidarisieren und entsprechende Erklärungen unterzeichnen, die es schon seit Wochen im Netz gibt. So kann man wenigstens verdeutlichen, dass es sich bei der Meinung der "Homoheiler" um eine Minderheitenmeinung handelt, die sie hoffentlich auch bleiben wird!
Ich wundere mich ein wenig, warum queer.de darüber noch nichts hier reingestellt hat...
Unterstützenswert ist z.B. die "Erklärung für Akzeptanz und Gleichberechtigung" des Kölner Lesben- und Schwulenreferats:
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