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- 22. Juni 2009 - 1 Min.
In der indischen Millionenmetropole Chennai wird am 28. Juni erstmals ein CSD stattfinden.
Bislang gab es in Indien CSDs lediglich in den Städten Neu-Delhi, Bombay und Kalkutta. Mit der Demonstrationen wollen die Homo-Aktivisten in dem zweitbevölkerungsreichsten Land der Erde für eine Abschaffung des Paragrafen 377 Strafgesetzbuch kämpfen. Dieses Gesetz bestraft Homosexualität mit bis zu zehn Jahren Haft. Es wurde 1861 von den britischen Kolonialherren eingeführt – und heute nur noch sehr selten angewendet. In England wurde es aber bereits vor über 40 Jahren abgeschafft. In Indien kämpfen Homo-Aktivisten bereits seit Jahren für einen derartigen Schritt, mit Erfolg: Jetzt gibt sogar Stimmen aus der indischen Regierung, auch dort das Homo-Verbot zu streichen (queer.de berichtete).
Nach Angaben des Aids-Aktivisten Dr. L. Ramakrishnan behindert das Gesetz die Bekämpfung von HIV und Aids. Eine Gesetzesanpassung könnte in der Bevölkerung zu einer besseren Akzeptanz von Schwulen führen: "Wir möchten die Diskriminierung von Homosexuellen durch ihre Familie und die Gesellschaft beleuchtet", so Ramakrishnan, einer der CSD-Mitorganisatoren. "Wir müssen auch die Rolle unseres Gesundheitssystems in Frage stellen. Zu viele Psychiater versuchen derzeit, Homosexualität zu ‚heilen’." Schwule und Lesben erhielten oft Antidepressiva oder sogar eine Elektroschocktherapie. (dk)














