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  • 24. Juni 2009 7 2 Min.

Der englische Schauspieler Ian McKellen ("Herr der Ringe", "X-Men") ruft Schwule und Lesben auf, sich zu offenbaren – insbesondere Coming-outs von Prominenten könnten Vorurteile abbauen.

"Ich wünschte, ein Weltklassesportler würde sich outen, das würde die Lage grundlegend verändern", so McKellen in einem Essay für die Londoner Tageszeitung "Times". "Wir brauchen mehr Vorbilder in der Öffentlichkeit. Aber ich weiß natürlich, dass manche dieser Leute Angst vor der Reaktion auf ihr Coming-out haben".

Der 70-Jährige hatte seine Sexualität 1988 publik gemacht, als er einer der Gründungsmitglieder der Homo-Gruppe Stonewall wurde. Damals kämpfte er insbesondere gegen "Section 28", das es Lehrern untersagte, in der Schule das Thema Homosexualität zu erwähnen. Das von Margaret Thatcher initiierte Gesetz wurde 2003 wieder abgeschafft, findet aber auch heute noch Nachahmer: So hat letzte Woche das litauische Parlament ein ähnliches Verbot beschlossen (queer.de berichtete).

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Ihm selbst habe das Coming-out nicht geschadet, ganz im Gegenteil, erklärte der von Königin Elisabeth II zum Ritter geschlagene Brite weiter: "Ich wurde dadurch ein besserer Schauspieler, weil ich mich gefühlsmäßig geöffnet habe. Es ist ein unglaubliches Erlebnis, mit dem Leute, die ich nie treffe und deren Heimatorte ich nie besuchen werde, sich identifizieren können. Das war eines der beste Dinge, die ich je getan habe."

In dem Essay sprach sich McKellen auch für die Öffnung der Ehe aus. Er rief Homo-Gegner wie die Kirchen dazu auf, sich über diese Frage nicht mehr den Kopf zu zerbrechen: "Das ist nicht das Ende der Zivilisation", so McKellen.

McKellen zählt zu den vielseitigsten britischen Schauspielern, der auch den Sprung nach Hollywood geschafft hat: Für seine Rolle als schwuler Regisseur in "Gods and Monsters" wurde er 1999 für den Oscar nominiert, ebenso 2002 als bester Nebendarsteller für seine Rolle als Gandalf im ersten Teil von "Herr der Ringe". Zu dieser Oscarverleihung erschien er als wahrscheinlich erster Nominierter in der Oscar-Geschichte mit seinem schwulen Lebensgefährten. (dk)

#1 Adrian
  • 24.06.2009, 18:33h
  • Bravo Ian McKellen!

    Du hast ja so recht. Erst wer sich selbst annimmt, also als Schwulen akzeptiert, ist in der Lage eine ausgereifte Persönlichkeit zu entwickeln.

    Diese Erfahrung habe ich selbst gemacht. Erst als ich mich geoutet hatte, konnte ich anfangen ganz entspannt (weil es ja jetzt jeder wußte) mein weiteres Leben in die eigene Hand zu nehmen. Vorher gab es da immer diese Befürchtung irgendwer könnte irgendwas sagen und mir damit schaden.

    Adrian
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#2 jochen
  • 24.06.2009, 18:56hmünchen
  • die homosexuelle emanzipation ist eine historische aufgabe. das sollte man nicht unterschätzen.

    so wie die schwarzen, die frauen, die arbeiter gekämpft haben um sich nicht mehr als menschen 2.klasse behandeln zulassen, müssen sich auch die homosexuellen emanzipieren.

    (viel zu oft werden auch heute noch - auch bei uns in deutschland - anfeindungen, diskriminierung oder vergehen gegen homosexuelle- als kavalierdelikte angesehen - ganz anders oft ist die öffentliche wahrnehmung bei vergehen gegen ausländern oder juden oder schwarzen...usw.)

    die schwulen und lesben, die in ländern leben, in denen sie relativ gleichberechtigt leben können, müssen sich für die engagieren, die nicht das glück haben in einen der bevorzugten ländern geboren zu sein.

    da kann jeder im kleinen anfangen und sich zeigen und sich nicht verstecken, denn ist so wichtig, dass unsere heterosexuelle umwelt - die oft noch so falsche vorstellungen von "uns" hat - erfährt, dass wir homos eigentlich auch nur ganz normale menschen sind.
    dick, dünn, dumm, gscheit, idioten, helden,
    ...oder meistens doch auch nur ganz durchschnittlich.
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#3 Victor
  • 24.06.2009, 19:41h
  • Antwort auf #2 von jochen
  • Du hast recht Jochen!
    "... denn ist so wichtig, dass unsere heterosexuelle umwelt - die oft noch so falsche vorstellungen von "uns" hat - erfährt, dass wir homos eigentlich auch nur ganz normale menschen sind; dick, dünn, dumm, gscheit, idioten, helden, ...oder meistens doch auch nur ganz durchschnittlich ..."

    Mir geht es immer auf den Geist, wenn Schwule entweder völlig dämonisiert oder - genauso schädlich - als Super-Sympathicos (das Wort gibt es sicher nicht :-)) "positiv diskriminiert" werden. Warum ich letzteres ablehne? Weil uns Schwule so etwas unter Druck setzt und uns nicht mehr wir selbst sein läßt. Du hast schon recht Jochen, auch unter Schwulen gibt es die komplette Bandbreite: Von ganz doof bis ganz klug, von ganz unsympathisch bis supersympathisch usw.

    Wir können auch als einzelne etwas tun, wenn wir z.B. unseren Freunden, die sich politisch uninteressiert zeigen, sagen: "Ey Leute, wir selbst müssen unsere Situation verbessern, warum sollte irgend so ein "hergelaufener" Hetero daran Interesse haben (es sei denn er will gewählt werden)."

    Beste Grüsse
    Victor
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