Hauptmenü Accesskey 1 Hauptinhalt 2 Footer 3 Suche 4 Impressum 8 Kontakt 9 Startseite 0
Neu Presse TV-Tipps Termine
© Queer Communications GmbH
https://queer.de/?10658
  • 26. Juni 2009 32 3 Min.

Homosexuelle Männer sind von Sexsucht besonders häufig betroffen, warnt der Münchner Diplom-Psychologe Gerd Mischke.

Von Dennis Klein

Schwule Männer sind in der Regel stolz auf ihr freizügiges Sexualleben. Wann wird Sex eigentlich krankhaft?
Hier gibt es ein interessantes Phänomen: die Sexsucht. Das klingt erstmal witzig, ist es aber nicht, wenn man betroffen ist. Hier handelt es sich tatsächlich eine psychische Störung wie Alkoholsucht oder Magersucht. Davon sind Schwule besonders häufig betroffen. Der Sex ist dann eine Ersatzbefriedigung für andere Bedürfnisse, die nicht ausgelebt werden können. Typisch für Sexsucht ist, dass man immer mehr vom "Stoff" braucht und immer extremere Kicks. Andere Lebensinhalte werden dabei an die Seite gedrängt und man konzentriert sich mehr und mehr auf Sex, der Blick verengt sich. Obwohl man immer mehr riskiert, immer verrücktere Dinge unternimmt oder immer mehr, bekommt man weniger Befriedigung raus. Das ist wie bei Alkoholmissbrauch – man trinkt zunehmend viel, hat dann jedoch nicht mehr Genuss, sondern braucht den Stoff einfach. Im Extremfall kann man sich dabei verschulden, man gefährdet sich zunehmend durch unsafe Sexpraktiken oder vereinsamt.

Warum sind Schwule eher von Sexsucht betroffen als Heteros?
Erstmal ist die Verfügbarkeit der "Droge" höher. Man hat also mehr Angebote, seiner Sucht nachzugehen. Heteros beklagen ja oft, dass sie gar nicht dieselben Möglichkeiten haben wie Schwule, jemanden mal schnell kennen zu lernen, sogenannte Five-minute-friends. Das mag auch in der Natur des Mannes liegen, dass es mehr Angebot und Nachfrage gibt. Man traut sich als Mann eher mal als eine Frau, nachts in den Park zu gehen und sich ansprechen zu lassen.

- w -

Ist die Sexsucht so verbreitet wie Alkoholsucht?
Nein, das kommt, denke ich, nicht so häufig vor. Es gibt aber keine genauen Zahlen darüber. Das Krankheitsbild "Sexsucht" ist ja erst seit ein paar Jahren wirklich anerkannt worden – und wird nun auch mehr behandelt. Im Vergleich zu Alkohol wird es bei weitem nicht so häufig erkannt. Das liegt natürlich auch in der geringen Bekanntheit. Jeder weiß, dass man alkoholabhängig sein kann. Wirft man das Wort Sexabhängigkeit in die Runde, lachen die meisten und betrachten es als einen Witz.

Wie wird Sexsucht behandelt?
So ähnlich wie andere Süchte auch. Man schaut nach den Ursachen, wie ist sie entstanden? Was sind Defizite, die man damit auszugleichen versucht, welche anderen Bedürfnisse kommen zu kurz. Man kann ein Verhaltenstraining machen, um seinen Trieb unter Kontrolle zu bekommen. Es kann bis zum Sexverbot gehen. Man kann sich beispielsweise vornehmen, Zärtlichkeiten auszutauschen, aber keinen Sex zu haben. Man sollte natürlich nicht, wie bei Alkohol, die totale Abstinenz auf Lebenszeit verordnen. Das geht ja bei anderen Süchten wie der Esssucht auch nicht – wäre außerdem doch schade. Man muss eben wieder erlernen, wie genussvoller Sex geht und wie man gesund in sein Leben einbindet.

Wöchentliche Umfrage

» Wie oft brauchst du Sex?
    Ergebnis der Umfrage
-w-

#1 GuestAnonym
  • 26.06.2009, 15:01h
  • Aus welchem Eurocreme ist denn das erste Bild?
  • Direktlink »
#2 MaxAnonym
  • 26.06.2009, 15:24h
  • Antwort auf #1 von Guest
  • "Erstmal ist die Verfügbarkeit der "Droge" höher. Man hat also mehr Angebote, seiner Sucht nachzugehen. Heteros beklagen ja oft, dass sie gar nicht dieselben Möglichkeiten haben wie Schwule, jemanden mal schnell kennen zu lernen, sogenannte Five-minute-friends"

    Das ist doch von hinten aufgezäumt. nur weil die droge verfügbarer ist, wird man nicht süchtig. erst ist die psyche des menschen da, dann kommt die droge. und das als psychologe, ts ts ts. mein motto ist eh trau keinem Diplom-Psychologen, geh zum Analytiker!
    Homosexuelle Männer leiden öfter an Sexsucht, weil für sie Sex nicht nur Triebbefriedigung ist, sondern auch als eine "Lösung" für eine nicht ausgereifte männliche Identität erlebt wird. Auch Heterosexuelle leiden an Sexsucht, für den Homosexuellen ist sie aber charakteristisch.
    So müsste der Ansatz lauten, Lieber Herr Mischke.
  • Direktlink »
#3 Melvin
  • 26.06.2009, 16:06h
  • Naja, "sexsüchtig" war ich mit 17-18 Jahren auch. Ich bin 2-3 mal am Tag - einfach so zwischendurch - auf eine öffentliche Toilette gegangen und habe mir da einen blasen lassen. Genug hatte ich aber nie, das war schon eine richtige Sucht. Dann bin ich irgendwann zum ersten Mal in einer schwulen Sauna gewesen - ich war dann mehrmals pro Woche da. Jetzt habe ich einen Freund, mit dem ich zusammenlebe. Wir wußten beide sofort: Monogam geht nicht, also haben wir Sex auch mit anderen (immer safe), wir sind beide negativ getestet und wollen unbedingt negativ bleiben. Ich vertraue ihm, er vertraut mir - wir wollen zusammen bleiben. Die Sex-Sucht ist nicht mehr ganz so schlimm (jetzt könnt' ich allerdings schon wieder, wenn ich so dran denke )

    Mein Tipp: Junge, mach keinen Scheiß, such dir einen Freund. Dann hast du morgens, mittags, abends Sex! Andere Typen haben auch nur Schwänze und Ärsche. Monogam braucht Ihr ja trotzdem nicht zu leben.

    Have a nice weekend
    Melvin
  • Direktlink »

Kommentieren nicht mehr möglich
nach oben

Newsletter
  • Unsere Newsletter halten Dich täglich oder wöchentlich über die Nachrichten aus der queeren Welt auf dem Laufenden.
    Email: