Deutsche Homo-Heiler können noch dazu lernen: in Amerika sorgt ein Mitschnitt eines Gottesdienstes für Aufregung, in der ein Homo-Teufel ausgetrieben werden soll. Die Gemeinde versteht die Aufregung nicht.
Von Norbert Blech
Die Aufnahmen des Gottesdienstes in einer Kirche im US-Bundesstaat Connecticut, der offenbar schon vor einigen Monaten stattgefunden hatte, haben Homo-Verbände in Amerika empört. Zu sehen ist ein 16-jähriger Junge, der auf dem Boden liegt und von Kirchenmitgliedern angeschrien und mit Tüchern geschlagen wird. "Schwuler Teufel, komm raus", schreit einer, "wir verbrennen Dich im Namen des Teufels" - natürlich alles "im Namen Jesu".
Der Teenager krümmt sich verstört auf dem Boden und erbricht später. Das Video, das im Original ganze 20 Minuten dauert, hatte die Manifested Glory Ministries Church in Bridgeport selbst auf Youtube hochgeladen, bevor das Portal deren Account löschte.
In einem Interview mit CNN verteidigte Pastorin Patricia McKinney ihr Vorgehen. Der Jugendliche sei sehr religiös und habe geäussert, nicht "so" leben zu wollen. Ihre Kirche sei nicht gegen Homosexualität: "Wir hassen sie nicht. Wir kämpfen nicht gegen sie. Doch wir glauben nicht an ihren Lebensstil." Wie beim Alkohol- oder Drogen-Geist sei dem Jungen der böse Geist des schwulen Lifestyles vertrieben worden.
Robin McHaelen, Mitarbeiterin der Schwulen-Beratungsstelle True Colours in Connecticut, hat die Jugendbehörden des Bundesstaates wegen möglicher Misshandlung eines Minderjährigen informiert. McHaelen gab an, der Jugendliche hätte vor dem Vorgang ihre Hilfe in Anspruch genommen; nach der Veröffentlichung des Videos habe er sich erneut an sie gewandt. Er sei sehr durcheinander, da er versuche, sein Schwulsein mit seinem Glauben unter einen Hut zu bringen, zitieren sie amerikanische Medien. Das Vorgehen der Kirche mache sie "traurig und so wütend".
Youtube | CNN zeigte Ausschnitte aus dem Video und interviewte die Pastorin