Der 34-jährige Alexander G. ist in Paderborn mutmaßlich von zwei jungen Männern und einer 17-Jährigen umgebracht worden; G. hatte die Täter im Online-Datingdienst "Gayromeo" kennen gelernt.
Die Polizei hat die drei Tatverdächtigten am Montagnachmittag festgenommen. Dabei handelt es sich um einen 20-jährigen Paderborner, seine 17-jährige Freundin, sowie einen 17-jährigen Mann aus Niedersachsen. Sie haben ihre Beteiligung an der Tat bereits gestanden. Den Ermittlungen zufolge haben sie gemeinsam den 34-jährigen Schwulen umgebracht, weil dieser sie "genervt" habe.
Nach Erkenntnissen der Polizei hat das Opfer bereits Wochen vor der Tat mit seinen späteren mutmaßlichen Mördern gechattet. Am 21. Juni traf G. die drei Personen erstmals in der Wohnung des 20-Jährigen in Paderborn, in der seit kurzem auch der Niedersachse lebte. Am nächsten Abend besuchte G. gegen 20 Uhr wieder die Wohnung, in der sich alle drei Tatverdächtigen aufhielten. Er soll Zeugenaussagen zufolge versucht haben, sich den männlichen Personen sexuell zu nähern, was aber offenbar von ihnen abgelehnt wurde.
Die 17-jährige Freundin des Wohnungsinhabers weigerte sich daraufhin, G. dort übernachten zu lassen. Alle drei gaben zu Protokoll, von G.s Geschichten über schwule Themen sowie über Tattoos "genervt" gewesen zu sein.
Daraufhin entschlossen sie sich, ihr Opfer zu töten. Sie verließen gemeinsam die Wohnung zu einem angeblichen Spaziergang. Im Rückhaltebecken unterhalb des Lieth-Staudamms soll dann der 17-jährige Jugendliche vorgegeben haben, G. sexuell befriedigen zu wollen. In diesem Augenblick schlug der 20-jährige Paderborner mit der heimlich mitgeführten Eisenstange mehrfach so kräftig auf den Kopf des Geschädigten ein, dass dieser zu Boden fiel und liegen blieb. Die Stange hatte er aus der Wohnung mitgenommen und unter seiner Kleidung versteckt.
Anschließend schlugen auch dessen Freundin und der Jugendliche aus Niedersachsen dem am Boden liegenden Opfer mit der Eisenstange auf den Kopf. Danach ließen sie das Opfer in dem Bewusstsein liegen, dass es bereits tot ist oder bald sterben werde.
Am nächsten Morgen wurde G.s Leiche entdeckt und noch am selben Tag identifiziert. In der Wohnung des Opfers - er lebte in einer Innenstadt-Unterkunft für betreutes Wohnen - fanden die Beamten einen Computer vor, auf dem noch die "Gayromeo"-Seite geöffnet war. Dort war auch noch die Adresse der mutmaßlichen Täter angegeben, zu denen das Opfer tags zuvor aufgebrochen war.
Die Polizei fand in der Täterwohnung das Portmonee, Medikamente und Tabak des Ermordeten vor. Daraufhin wurde Haftbefehl erlassen.
Die drei mutmaßlichen Täter waren zuvor nicht polizeilich in Erscheinung getreten. Alle waren arbeitslos und ohne Schulabschluss. Drogen oder Alkohol haben bei der Tat offenbar keine Rolle gespielt. (dk)
oh oh in deckung Hannibal & Co.