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  • 02. Juli 2009 133 2 Min.

Die Pius-Bruderschaft hat den katholischen Widerstand gegen CSDs mit dem Widerstand gegen die Nazi-Diktatur verglichen – Grünenpolitiker Volker Beck fordert nun, den Verfassungsschutz auf die Priestervereinigung anzusetzen.

"Wie stolz sind wir, wenn wir in einem Geschichtsbuch lesen, dass es im Dritten Reich mutige Katholiken gab, die sagten: 'Wir machen diesen Wahnsinn nicht mit!'. Ebenso muss es heute wieder mutige Katholiken geben!", lautet ein Aufruf der katholischen Vereinigung gegen den CSD Stuttgart am 1. August. Der Hauptsitz der Piusbruderschaft befindet sich in der baden-württembergischen Hauptstadt.

Dieser Aufruf wurde im "Mittelungsblatt" der Organisation veröffentlicht. Insbesondere Männer und Familienväter sollten gegen Homo-Aktivisten vorgehen: "Wehrt euch, solange es noch möglich ist. Stellt euch auf die Straßen und ruft: ‚Wir wollen nicht, dass unsere Heimat ein Sodom und Gomorrha wird!’". Kritik übten die Radikal-Katholiken auch an Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD), weil sie den Schutz von Homosexuellen – und damit den Schutz der "geschlechtlichen Perversion" – im Grundgesetz verankern möchte (queer.de berichtete). "Wenn das geschieht, dann wird es in Deutschland für Katholiken eng. Dann darf man die sodomitische Sünde nicht mehr anprangern, weil es verfassungsfeindlich ist", heißt es im "Mitteilungsblatt".

Die Piusbruderschaft wurde Anfang des Jahres von Papst Benedikt XVI rehabilitiert und wieder in die Kirche aufgenommen (queer.de berichtete) – und das, obwohl sie die Einführung von Gefängnisstrafen für Homosexuelle fordert und Teile der Organisation sogar den Holocaust leugnen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) kritisierte den Papst nach dieser Entscheidung.

Kritik von allen Seiten

Die Diözese Rottenburg-Stuttgart hat sich inzwischen vom Aufruf der Bruderschaft distanziert. Der Vergleich zwischen dem CSD und den Nationalsozialisten sei "vollkommen verfehlt", erklärte ein Bistumssprecher gegenüber der Nachrichtenagentur ddp.

Der CSD Stuttgart hat inzwischen Strafanzeige wegen Volksverhetzung gegen die Bruderschaft gestellt. Der Nazi-Vergleich sei eine "neue, unhaltbare Dimension der Hetze gegen Schwule und Lesben", erklärte CSD-Gesamtleiter Christoph Michl.

Der grüne Fraktionsgeschäftsführer Volker Beck forderte nach der "unchristlichen und menschenverachtenden Hetze", eine Beobachtung der Organisation durch den Verfassungsschutz zu prüfen: "Diese Art Hetze gegen Minderheiten durch christliche Gruppen kann wie in Russland auch in Deutschland zu Gewalt führen. Die Sprache der Hetzer ähnelt sich auffallend", erklärte der Kölner Bundestagsabgeordnete. (dk)

-w-

#1 TimmAnonym
  • 02.07.2009, 15:44h
  • Wenn hier einer den Nazis nahesteht, dann sind es wohl eher eine Reihe der Mitglieder der Pius-Bruderschaft.

    Die rassistische, homophobe und menschenverachtende Webseite "kreuz.net", die in Arizona gehostet ist, gehört doch auch zur Piusbruderschaft, wenn mich nicht alles täuscht, und wird von Ihren Mitgliedern genutzt. Sollte dem nich so sein, so lasse ich mich hier auch eines Anderen belehren. Aber ich nehme an, dass dies so ist.

    Und diese Leute holt der Bayer Ratzinger in die katholische Kirche rein, um dem Priestermangel entgegenzuwirken und um die katholische Kirchenwelt noch rechtskonservativer zu machen, als sie es jetzt schon in der Aussenwirkung ist. Damit aber erweist Ratzinger seiner Kirche einen Bärendienst, da die katholische Kirchenorganisation noch mehr an Zuspruch in den westlichen Gesellschaften verlieren wird und zu einer Organisation wird, die das Gegenteil von Nächstenliebe und Caritas darstellt und lebt.

    Ratzingers Entscheidung wird zu weiteren Kirchenaustritten führen und die katholische Kirchenorganisation noch weiter nach rechts rutschen lassen.
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#2 Julek89
  • 02.07.2009, 16:26h
  • Oh man...ich habe zwar echt keine Ahnung und "Erfahrung" von und mit dieser kranken Gemeinschaft, aber ich denke:

    Die Christlichen reden irgendeinen Müll und es hagelt kritik und Kirchenaustretungen.

    Und wie doof sie sind, sie machen einfach so weiter und wundern sich dann noch.

    Aber irgendwie gut, dass die sowas machen. ich meine...Es hagelt meist eh Kritik und sie kommen damit nicht durch...und befördern sich selbstständig mehr und mehr in den Abgrund der Lächerlichkeiten und Zumutungen.
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#3 schwarzwaldbub
  • 02.07.2009, 16:35h
  • Gerne darf es „eng“ für rechtsradikale katholische Gruppen werden. Derartige Äußerungen, gehören nicht in die Öffentlichkeit, da sie die latent in der Gesellschaft vorhandenen homophoben Vorurteile anfachen. Ich vermut, dass die vielen lesben- und schwulenfeindlichen Äußerungen religiöser Gruppen de facto zu mehr Gewalt gegen uns führen – und die ist erschreckend verbreitet, wenn man z.B. die Nachrichten hier bei queer.de regelmäßig verfolgt, man müsste das mal wissenschaftlich untersuchen.

    Es ist perfide, uns mit Nazis zu vergleichen, da Lesben und Schwule im nationalsozialistischen Deutschland Verfolgung, Deportation und Ermordung ausgesetzt waren. Ich freue mich, dass das Bistum Rottenburg-Stuttgart sich hier von der Piusbruderschaft distanziert hat.

    Der Schutz von uns Lesben und Schwulen gehört ins Grundgesetz. Das würde in Zukunft ein zurück in die Zeit von Verbot und Verfolgung in Zukunft erschweren und ein deutliches Zeichen gegen Hass und Diskriminierung setzen. Heterosexuelle und Homosexuelle müssen vor dem Gesetz gleich behandelt werden, alles andere bleibt Unrecht.

    In Indien wurde per Richterspruch gerade das Gesetz gegen Homosexualität aufgehoben – gegen den Widerstand vieler Großreligionen und der Regierung. Ich frage mich, ob es einen „Waffenstillstand“ oder gar eine konstruktive respektvolle Zusammenarbeit zwischen Lesben und Schwulen einerseits und den Religionsgemeinschaften andererseits geben kann. Andernfalls müssten wir uns um ein Zurückdrängen religiöser Einflüsse aus dem öffentlichen Leben bemühen.

    Noch ein Tipp für die Piusbruderschaft: Vor der eigenen Türe kehren. Ein Vorgehen gegen den Missbrauch von Kindern durch katholische Priester dürfte eher dazu führen, dass „unsere Heimat [k]ein Sodom und Gomorrha wird“
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