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- 06. Juli 2009 2 Min.
Königin Elisabeth II. hat in Briefen ihre Unterstützung einer radikalen Anglikaner-Gruppe bekräftigt, die Schwule und Lesben als "unmoralisch" bezeichnet und umerziehen will – Homo-Aktivisten sind empört.
Wie die Tageszeitung "Daily Telegraph" meldet, hat die Queen der Organisation "Fellowship of Confessing Anglicans" (FCA) geschrieben, dass sie deren "Bedenken versteht" und sie in ihren Evangelisationsvorhaben unterstützen werde. Einzelheiten aus den insgesamt zwei Briefen wurden nicht veröffentlicht. Der "Telegraph" zitierte allerdings einen Vertreter der FCA, der die Schreiben als "unglaublich hilfreich" bezeichnet hat.
Das Ziel der FCA ist, die Weltlichkeit in der Kirche zurückzudrängen und sich wieder auf alte Werte zu berufen. Dazu gehört unter anderem die strikte Ablehnung von Homosexualität. So hat der höchste Vertreter der Traditionalisten, Bischof Michael Nazir-Ali von Rochester, erst am Wochenende bekräftigt, dass Schwule zwar Christen sein könnten, aber nur wenn sie "Buße tun und sich verändern": "Wir wollen für die traditionelle Lehre der Bibel werben", erklärte er in einem Interview. "Menschen, die diese Lehre nicht teilen, teilen nicht unseren Glauben". Dazu gehöre auch die Frage der Ehe: "Die Bibel lehrt uns, dass die Ehe eine Verbindung zwischen Mann und Frau ist. So drücken wir unsere Sexualität aus."
Homo-Aktivist Peter Tatchell von der Gruppe Outrage! erklärte, die Queen habe "die Lage falsch beurteilt": "Mit ihrem Brief an eine homophobe Randgruppe der Church of England unterstützt sie Engstirnigkeit. Sie hat Lesben und Schwule beleidigt". Die Königin habe nun Stellung bezogen "gegen die Gleichbehandlung von Homosexuellen". Auch andere Gruppen äußerten sich irritiert.
Königin Elisabeth II. ist formal die Anführerin der weltweit rund 80 Millionen Gläubige umfassenden anglikanischen Gemeinschaft. Sie äußert sich normalerweise nicht zu politischen Themen wie der Homo-Ehe. Buckingham Palace erklärte, man werde die Briefe nicht kommentieren, da es sich dabei um privaten Schriftverkehr handele.
In der anglikanischen Kirche ist vor sechs Jahren ein erbitterter Konflikt um die Frage der Homosexualität ausgebrochen. Damals weihte die US-Kirche erstmals einen schwulen Bischof (queer.de berichtete). Daraufhin setzten sich viele Landeskirchen insbesondere in Afrika von der Entscheidung ab und drohten mit Spaltung. Sie treten für die polizeiliche Verfolgung von Schwulen und Lesben ein. (dk)















Ich sage ja immer, man sollte England in eine Republik umwandeln, dann hätte man wenigstens nicht so eine durchgeknallte Monarchin an der Spitze.