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  • 07. Juli 2009 69 2 Min.

Bei der Münchener CSD-Parade soll am Wochenende ein Wagen an den Start gehen, der die Todesstrafe für Schwule in islamischen Ländern kritisiert.

Verantwortlich für den Wagen ist Dietmar Holzapfel, Wirt der Deutschen Eiche. Darauf ist unter einem Galgen das Bild einer Hinrichtung von zwei jugendlichen Schwulen im Iran zu sehen. Die beiden Jungen wurden 2005 gehängt (queer.de berichtete). Darüber steht die Forderung: "Todesstrafe für Schwule – weg damit". Zudem werden mehrere islamische Länder aufgezählt, die Menschen wegen der sexuellen Orientierung hinrichten lassen.

Holzapfel hat mit seinen politischen Wagen bereits in der Vergangenheit für Aufregung gesorgt. So hat die Polizei seinen Paradewagen verboten, der die Kondompolitik von Papst Benedikt XVI. kritisiert (queer.de berichtete). Die Staatsanwaltschaft leitete daraufhin Ermittlungen wegen Beleidigung eines ausländischen Staatsoberhauptes und Beschimpfung der Kirche ein, stellte die Ermittlungen aber nach wenigen Wochen ein. Noch immer prozessiert Holzapfel aber gegen das polizeiliche Verbot des Paradewagens (queer.de berichtete).

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Auch beim diesjährigen Wagen wird der Papst wieder eine Rolle übernehmen: Unter dem Galgen wird eine dreiköpfige, rosarote Hydra liegen. Einer der Köpfe trägt das Konterfei von Benedikt XVI. "Wir wollen zeigen, dass es uns wurscht ist, ob wir von der katholischen Kirche oder dem Islam diskriminiert werden", erklärte Deutsche-Eiche-Wirt Holzapfel. Der CSD sei mehr als nur eine Party und daher sei es wichtig, Missstände anzuprangern. Die Kritik richte sich dabei nicht generell gegen Muslime – genauso wenig wie die Kritik am Papst generell Katholiken verurteile – sondern gegen "die Religion, die Homosexuelle diskriminiert".

Derzeit exekutieren sieben Länder Männer wegen deren Homosexualität. In allen ist der Islam die führende Religion: Iran, Mauretanien, Saudi-Arabien, der Sudan, Jemen, die Vereinigten Arabische Emirate sowie der muslimische Norden Nigerias, in dem das Scharia-Recht gilt.

Der CSD München findet am Wochenende unter dem Motto "Lust auf Leben" statt. Damit spielen die Veranstalter auf das 25-jährige Bestehen der Münchener Aids-Hilfe an. Die Politparade startet am Samstag um 12 Uhr. Insgesamt sollen 45 Paradewagen teilnehmen. (dk)

-w-

#1 VolumePro
  • 07.07.2009, 16:05hMönchengladbach
  • Islamfeindlich ist der Wagen nicht, das kann man ja schonmal feststellen.
    Der Wagen richtet sich gegen den Vollzug dieser grässlichen Strafe.
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#2 fipsAnonym
#3 Absurde LogikAnonym
  • 07.07.2009, 16:31h
  • Nigeria ist wohl kaum als "islamisches Land" zu bezeichnen, schließlich sind rund 40% der Nigerianer Christen, und die Christian Association of Nigeria, die die Gesamtheit christlicher Kirchen in Nigeria vertritt, war die erste, die sich für die aktuell in der Gesetzgebung befindlichen "Prohibition of Relationships Between Persons of the Same Sex, Celebration of Marriage by Them, and for Other Matters Connected Therewith" aktiv eingesetzt hat.

    Es ist nicht zielführend für unsere Anliegen und für eine Überwindung der Spaltung in der Welt, hier von "islamischen", "christlichen"... Ländern bzw. Schubladen zu sprechen (schließlich sind und verstehen sich auch die dortigen Opfer von Gewalt und viele Menschen, die die Politik der Herrschenden ebenso wenig unterstützen, als Angehörige ihrer Religion!), sondern viemehr geht es hier um die betreffenden Länder als solche, oder genauer: um die jeweiligen kriminellen Regime und deren kriminelles Verhalten - welche Religion sie dafür auch immer missbrauchen.
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