Hauptmenü Accesskey 1 Hauptinhalt 2 Footer 3 Suche 4 Impressum 8 Kontakt 9 Startseite 0
Neu Presse TV-Tipps Termine
© Queer Communications GmbH
https://queer.de/?10820
  • 28. Juli 2009 33 2 Min.

Die katholische Kirche hat sich in den politischen Streit um die Gleichstellung von Homo-Paaren im Adoptionsrecht eingeschaltet – sie lehnt den Vorstoß von Justizministerin Brigitte Zypries (SPD) grundsätzlich ab.

Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick erklärte, die Adoption durch Homo-Paare sein nicht "das Beste für die Kinder" und würde die deutsche Verfassung verwässern: "Ehe und Familie, wie sie im Grundgesetz der Bundesrepublik verankert und geschützt sind, werden ausgehöhlt und irgendwann im eigentlichen Sinn nicht mehr erkannt", befürchtet der 59-Jährige. Er argumentiert weiter, dass es "in der ganzen Menschheitsgeschichte und in allen Kulturen" unbestritten sei, dass "die Kinder zu Mutter und Vater gehören".

Zwar nehme er zur Kenntnis, dass im Einzelfall "Kinder in so genannten Regenbogenfamilien" genauso gut leben könnten. Allerdings hieße das nicht, dass Homosexuelle ein generelles Adoptionsrecht erhalten sollten: "Dabei geht es nicht um Diskriminierung einer Gruppe in unserer Gesellschaft, sondern um das Beste für die Kinder", so Schick.

Die SPD-Bundesjustizministerin Brigitte Zypries hatte zuvor eine Studie vorgelegt, nach der homosexuelle Eltern Kindern nicht schadeten (queer.de berichtete). Sie setzt sich daher für eine Gleichbehandlung von (heterosexuellen) Ehepartnern und Eingetragenen Lebenspartnern im Adoptionsrecht ein. Neben der SPD befürworten auch Grüne, FDP und Linke die Gleichbehandlung, während die Union für die Beibehaltung des Adoptionsverbots für Homo-Paare plädiert.

Schick führt zudem noch einen praktischen Grund für die Verweigerung des Adoptionsrechts für Schwule und Lesben an: "Die Zahl der Adoptionen sinkt erheblich", erklärte er und fragt, warum das Adoptionsrecht dann ausgeweitet werden solle. Diese Frage wurde bereits vergangene Woche von Zypries angesprochen: Sie argumentierte, dass aus Gründen der Gleichberechtigung die "formalen Diskriminierungen von homosexuellen Paaren" beseitigt werden müssten, selbst wenn nur wenige Paare vom neuen Recht Gebrauch machen könnten.

Bereits in der Vergangenheit hat die katholische Kirche gegen die Elternschaft von Schwulen und Lesben polemisiert. So erklärte der Erzbischof Robert Zollitsch, der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz, dass es genau so schlimm sei, wenn ein Kind bei einem gleichgeschlechtlichen Elternpaar aufwächst oder ein (Hetero-)Elternteil stirbt (queer.de berichtete). (dk)

-w-

#1 RabaukeAnonym
  • 28.07.2009, 13:32h
  • Liebe Katholische Kirche!

    "in der ganzen Menschheitsgeschichte und allen Kulturen." Bitte? Es ist nahezu eine Frechheit und unglaubbbbblich, was dieser Herr hier steigen läßt!!! Hier erklärt ein Vetreter der katholischen Kirche nahezu alle Kulturen, für unter dem "Hut" und selben "Weltanschauungsbildnis" dieser Kirche zu stehen! Herr Erzbischof! Als bekennder Buddhist, lege ich hiermit, unter schärfsten Prostest, meinen Einspruch zu Grunde! Auch wenn "wir" gemeinsame "Wurzeln" besitzen, so hat sich der Buddhismus, in den letzten Jahrtausenden, deutlich und vorallem, tolleranter weiter entwickelt. Ich distanziere mich eindeutig von Ihrer ausgesprochenen, weltbefremdlichen Aussage, "alle Kulturen......". Mit welchen Recht nehmen Sie sich hier heraus, über die Köpfe anderer Kulturen und Relegionen hinweg zu sprechen? Es ist wirklich unglaublich! Sie begegnen dem Priesterschwund ihrer Kirche nicht durch gewagte, völlig unhaltbare Aussagen! Sie könnten mal Bitte versuchen, das Weltbild ihrer Kirche aufs Jahr 2009 zu aktualisieren. Mir scheint, die Katholische Kirche hat gerade das "Zeitalter" der "Industrialisierung" erreicht? Ich wünsche gute Besserung, Herr Erzbischof!!!!
  • Direktlink »
#2 SuperMarioEhemaliges Profil
  • 28.07.2009, 13:42h
  • Was hat die "Katholische Kirche" sich da in die politische Debatte einzumischen. Politik geht sie überhaupt nichts an. Die soll sich einfach nur um ihren innerkultischen Kram kümmern und gut ist.
  • Direktlink »
#3 stephan
  • 28.07.2009, 13:45h
  • Na, ich hatte schon auf die ersten Wortmeldungen der röm.-kath. Institution gewartet und der Tenor überrascht ja hier wohl auch niemanden!

    "Dabei geht es nicht um Diskriminierung einer Gruppe in unserer Gesellschaft, sondern um das Beste für die Kinder"

    Und wissen wir nicht alle, dass es natürlich das Beste für die Kinder ist, wenn sie vom Kindergarten an und dann in der Schule durch einen (in den meisten Landesverfassungen absicherten) sog. Religionsunterricht indoktriniert werden, damit die nächste Generation dann ebenso engstirnig ist, wie die vorhergehende.

    'Das Beste für die Kinder' - da kann man nur lachen - wie wäre es denn, wenn sich die Herren zunächst einmal darum kümmerten, dass die Kinder der kath. Priester mit Mutter und Vater aufwachsen können. Fälle von kath. Priestern, die weiter im Amt sind und von der Mutter ihres Kindes getrennt leben, gibt es ja nun wirklich genug.

    Mir persönlich ist z.B. ein Fall bekannt, bei dem der Priester, sich dann doch für Frau und Kind entschieden hat und sein Bischof ihm mehrfach nahelegte, sich doch noch einmal anders zu entscheiden ...

    Mehr Heuchelei als in diesem Verein gibt es wohl selten ... 'das Beste für die Kinder' ... einfach nur zum Lachen ...

    Mich mit den Argumenten der röm.-kath. Glaubensgemeinschaft weiter auseinanderzusetzen und noch einmal diese Einlassungen ad absurdum zu führen, habe ich zurzeit keine Lust ... sie sind für jeden vernünftigen Menschen ohnehin absolut wirr ...
  • Direktlink »

Kommentieren nicht mehr möglich
nach oben

Newsletter
  • Unsere Newsletter halten Dich täglich oder wöchentlich über die Nachrichten aus der queeren Welt auf dem Laufenden.
    Email: