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  • 30. Juli 2009 31 2 Min.

Die Regierung von Albanien hat am Donnerstag angekündigt, einen Gesetzentwurf zur Öffnung der Ehe ins Parlament einzubringen.

Albanien wäre das erste mehrheitlich muslimische Land, das Schwule und Lesben im Eherecht gleichstellt. Nach Angaben der Nachrichtenagentur AP hat die Mitte-Rechts-Regierung auf ihrer Website das Gesetz angekündigt, das "eine Debatte auslösen könnte".

Ministerpräsident Sali Berisha erklärte, dass die Diskriminierung von schwulen und lesbischen Paaren in dem drei Millionen Einwohner zählenden Land beendet werden müsste. Derzeit werden Homo-Paare gesetzlich nicht anerkannt. Berisha sagte ferner, dass Gleichbehandlung von Minderheiten eine Voraussetzung für die Aufnahme seines Landes in die Europäische Union sei.

Aus Angst vor Diskriminierung outen sich gegenwärtig sehr wenige Schwule und Lesben. Gegenwärtig gibt es nicht einmal in der Hauptstadt Tirana Homo-Bars oder –Clubs. "Die Einstellung gegenüber Homosexualität hat sich in den letzten Jahren nicht gewandelt. Schwule und Lesben müssen sich daher schützen", erklärte Genci Terpo, ein Menschenrechtsanwalt aus Tirana, gegenüber "Balkan Insight". "Homosexuelle werden immer noch diskriminiert in allen Lebenslagen. Auch Staatliche Einrichtungen mischen bei dieser Ungleichbehandlung mit."

Muslime und Christen protestieren

Muslimische und christliche Vertreter haben bereits Widerstand gegen die Entscheidung angekündigt: "Wir werden versuchen, dieses Gesetz zu verhindern", erklärte Selim Muca, Chef des Rates der Muslime, gegenüber der Nachrichtenagetur AFP. Auch die katholische Kirche erklärte, eine Ehe-Öffnung sei inakzeptabel.

Bis 1990 verboten die kommunistischen Machthaber jegliche Religionsausübung. Deshalb ist heute der Anteil der Atheisten in Albanien höher als in anderen Teilen Osteuropas. Auch die Kommunisten verurteilten Homosexualität als dekadent und westlich und ließen Schwule verhaften. Auf Homo-Sex standen in dem drei Millionen Einwohner zählenden Land noch bis 1995 zehn Jahre Gefängnis. Umfragen zufolge lehnen vier Fünftel der Bevölkerung die Homo-Ehe ab.

Berisha und seine konservative Demokratische Partei konnten sich erst am 28. Juni in Parlamentswahlen gegen die Sozialisten durchsetzen.

Bislang haben mit den Niederlanden, Belgien, Spanien, Kanada, Südafrika, Norwegen und Schweden erst sieben Länder Schwule und Lesben beim Ehe-Recht gleichgestellt. (dk)

#1 Yuuki83Anonym
  • 30.07.2009, 15:03h
  • Ich bin.... baff.
    Eine genauso erfreuliche, wie unerwartete Nachricht. Thumbs up!
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#2 seb1983
  • 30.07.2009, 15:27h
  • Antwort auf #1 von Yuuki83
  • Na da bin ich mal gespannt, wäre ja mal interessant wenn es klappt, neben Standardkandidaten wie den Niederlanden und Belgien hat ja bereits eine bunte Truppe die Ehe geöffnet
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#3 RabaukeAnonym
  • 30.07.2009, 16:17h
  • Ich gratuliere dem albanischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern, zu diesen, ersten Schritten, in eine neue Zeit.
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