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  • 04. August 2009 32 3 Min.

In Berlin, Köln und Rostock haben Demonstranten ihre Solidarität mit den Opfern des Anschlags von Tel Aviv gezeigt, am Sonntag folgt eine weitere Mahnwache in der Hauptstadt. Vor Ort wurde weiter über Person und Motiv des Täters spekuliert.

Von Norbert Blech

Rund 400 Menschen haben am Dienstag in Berlin auf dem Breitscheidplatz gegen Homophobie demonstiert. Organisator Gloria Viagra hielt - unverkleidet - eine Ansprache, bevor die Menschen bis zum Nollendorfplatz unter dem Motto "Smash Homophobia" marschierten. Unterwegs wurde die Demo für weitere Ansprachen unterbrochen, unter anderem kamen ein Freund des ermordeten Nir Katz und Vertreter von Gladt zu Wort. Auch viele Menschen aus dem links-alternativen Spektrum mischten sich unter die schwul-lesbischen Demonstranten. Anlass war der Angriff eines maskierten Schützen auf einem schwul-lesbischen Jugendtreff in Tel Aviv in der Nacht zum Sonntag, bei dem zwei Menschen getötet und fünfzehn weitere verletzt wurden (queer.de berichtete).

Am Montag hatten bereits in Köln rund 150 Menschen Solidarität mit den Opern in der Partnerstadt Tel Aviv gezeigt. Die kurzfristig aufgebotene Mahnwache umfasste die Möglichkeit für alle Teilnehmer, über Mikrofon zu sprechen, eine Schweigeminute und ein Trillerpfeifenkonzert. Die Betroffenheit und Verunsicherung war vielen Teilnehmern anzusehen. Bei einigen war sie persönlicher Natur: Vertreter der Homo-Organisation Aguda aus Tel Aviv waren beim letzten CSD in Köln zu Besuch.

Auch in Rostock hatten sich am Montag circa 40 Menschen zusammengefunden, um ihre Solidarität zu zeigen. In vielen weiteren Städten weltweit gab es Gedenken. In Wien soll am Mittwoch um 19 Uhr am Tel Aviv Beach am Donaukanal eine Mahnwache stattfinden.

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Weitere Mahnwache in Berlin am Samstag

Das Berliner Überfalltelefon Maneo hat für Samstag um 19.30 Uhr zu einer weiteren Mahnwache vor dem Mann-O-Meter am Nollendorfplatz aufgerufen. "Wir zeigen europaweite Solidarität. Darum organisieren wir gemeinsam mit unseren Partnerorganisationen in Frankreich, Polen und Spanien zeitgleich Mahnwachen", so Projektleiter Bastian Finke. Maneo habe sich mit den Organisatoren der Demonstration in Tel Aviv abgesprochen. Adir Steiner, Koordinator für LGBT-Events beim Bürgermeister von Tel Aviv: "Unsere Demonstration wird unter der Überschrift stehen: 'Continuing with Pride - für Toleranz, für Unterstützung der lesbisch-schwulen Community und in Gedenken and die Opfer'. Euer Beitrag ist für uns eine großartige Unterstützung."

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Polizei ohne Spur?

Am Dienstag hat die Polizei von Tel Aviv den Anschlag nachgestellt. Über den Stand der Ermittlungen gibt es weiterhin keine offiziellen Auskünfte. Kommissar David Cohen hatte am Montag gesagt, man solle nicht frühzeitig über die Motivation des Täters spekulieren. Es gebe keinen klaren Hinweis für ein Hassverbechen, auch eine Beziehungstat sei nicht auszuschließen. Ein Polizist sagte der Zeitung "Haaretz", die Ermittlungen könnten lange anhalten, ein anderer Polizist sagte, es gebe nach einem Hinweis eine Spur. Die Fernsehnachrichten von Channel 2 zeigten Bilder einer Überwachungskamera des flüchtenden Täters. Mehr als ein schwarzer Schatten ist darauf nicht zu erkennen.

Vier Opfer der Attacke werden weiterhin im Ichilov-Krankenhaus behandelt, eines mit schweren Verletzungen. Das Zentrum der Schwulen- und Lesbenorganisation Aguda hatte am Montag wieder geöffnet. Der Gruppenraum im Keller, Ziel des Anschlags, bleibt vorerst geschlossen. Er war die letzten Jahre eine sichere Anlaufstation für schwule und lesbische Jugendliche.

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#1 schwarzwaldbub
  • 04.08.2009, 23:37h
  • Ein Mann betritt ein Schwulen- und Lesben-Zentrum und stößt auf eine Jugendgruppe, er zieht seine Sturmwaffe und schießt in die Menge. Es gibt zwei Tote und 15 Verletzte, 4 davon schwer. Die meisten Opfer sind minderjährig. Danach versucht er in ein lgbt Café einzudringen, wird aber vom Sicherheitsdienst zurückgewiesen und flüchtet unerkannt in die Nacht.

    Solange kein anderes Tatmotiv als Homophobie fest steht, gehe ich von einem Hassverbrechen aus, trauere und protestiere und bezichtige das religiöse Lager der geistigen Brandstiftung. Ich hoffe, dass ich mich irre!
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#2 SuperMarioEhemaliges Profil
  • 04.08.2009, 23:46h
  • Ich bin froh, dass ich nach der Arbeit zur Demo gegangen bin. Danke an Gloria Viagra und ihren HelferInnen für's Organisieren und die Reden und danke an alle Demonstranten, wie z. B. die @Kameliendame, für die Teilnahme. Bis zum nächsten Mal. Leider.
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#3 hwAnonym
  • 05.08.2009, 00:09h
  • Wie könnte der gemeinhin "russisch" beobachtete Schwulenhass, seinen Weg nach Israel finden ?

    So geht's:

    Antisemitismus in Israel

    Florian Rötzer 25.06.2003

    Erstmals ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen eine Website von Exilrussen in Israel
    Antisemitismus gibt es nicht nur außerhalb Israels. In den letzten Jahren sind aus den GUS-Staaten um die eine Million jüdischstämmige Menschen in das Land eingewandert, die oft nur wenig oder gar nichts mit der jüdischen Kultur und Religion zu tun haben. Jetzt ermittelt Generalstaatsanwalt Elyakim Rubinstein gegen die in Israel lebenden Betreiber einer rassistischen Website, die gegen Juden und Araber gerichtet ist.

    www.heise.de/tp/r4/artikel/15/15070/1.html
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