Der Techno-DJ Dr. Motte hat sich für seine Forderung nach einem Ende der "schwulen Politik" entschuldigt.
Der 49-jährige Musiker (bürgerlich Matthias Roeingh) hatte auf der Berliner "Fuckparade" am vergangenen Samstag einen Politikwechsel gefordert und gesagt, er trete für ein Ende der "schlechten, schwulen Politik" ein, "die keiner braucht". Nach dieser Aussage jubelten ihm die Techno-Fans in Berlin zu.
Nach Kritik an dieser Äußerung erklärte der ehemalige "Loveparade"-Organisator: "Ich lehne Homophobie ab, habe selbst viele schwule und lesbische Freunde." Er entschuldigte sich laut "Tagesspiegel" bei allen, die er damit getroffen habe, "auch persönlich bei Klaus Wowereit". Mit dem Ausspruch habe er "die neoliberalen Politik von Klaus Wowereit" kritisieren wollen, insbesondere "nazihafte Bauwerke wie die O2-Arena", die die Subkultur zerstören würden.
Der DJ erklärte aber nicht, warum er die Wörter "schlecht" und "schwul" in Verbindung brachte und direkt die sexuelle Orientierung von Wowereit attackierte. Er sagte lediglich, er habe sich "in der Wortwahl vergriffen". Diese Äußerung sei ihm einfach "so rausgerutscht".
Youtube | „Schwule Politik“ bei 6:18 Minuten
Homo-Aktivisten insbesondere in Berlin beklagen seit längerem, dass auf Schulhöfen eine Verrohung der Sprache stattfinde und Ausdrücke wie "Schwuler" oder "Schwuchtel" stets als Beleidigung gebraucht werden würden. Insbesondere sei bedenklich, dass sich Musiker und andere Künstler dieser Sprache annähmen. Deswegen stand wiederholt der Berliner Rapper Bushido in der Kritik (queer.de berichtete). Der rot-rote Senat hat deshalb einen Plan verabschiedet, um gegen Homophobie unter Schülern vorzugehen (queer.de berichtete). Einer amerikanischen Studie zufolge sind fast neun von zehn homo-, bi- oder transsexuellen Schülern Schikanierungen ausgesetzt (queer.de berichtete). Diese Übergriffe würden – wie auch in Deutschland – durch den negativen Gebrauch des Wortes "gay" angeheizt. (dk)
in:
www.spiegel.de/spiegel/print/d-7933893.html
Na, klingelt's?
Spielt da jetzt jemand mit Klischees? Oder fand da etwa jahrelanger zu intensiver Extasy- Konsum statt?