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  • 31. August 2009 13 2 Min.

Zwischen der italienischen Regierung und dem Vatikan ist es zu einem Streit gekommen, nachdem eine von Berlusconi kontrollierte Zeitung Homo-Vorwürfe gegen den Chefredakteur einer katholischen Zeitung erhob.

Die Zeitung "Il Giornale", die dem Bruder von Ministerpräsident Silvio Berlusconi gehört, hatte am Freitag dem Chefredakteur von "Avvenire" – dem Blatt der italienischen Bischofskonferenz – vorgeworfen, homosexuell zu sein. Damit reagiert die Regierung offenbar auf Angriffe der katholischen Zeitung auf die Regierung. Diese hatte der konservativen Regierung in Rom vorgeworfen, unmenschlich mit Bootsflüchtlingen aus Afrika umzugehen. Außerdem hatte sie wiederholt die Ausschweifungen Berlusconis kritisiert, der sich gerade in einer Scheidungsschlacht befindet und vor allem durch Partys mit jungen Schauspielerinnen auffällt.

"Ill Giornale" erklärte, der Chefredakteur von "Avvenire" habe Anfang des Jahrtausends eine Frau dazu gedrängt, sich von deren Ehemann zu trennen. Mit diesem Ehemann habe er eine sexuelle Beziehung unterhalten, so die Zeitung. Kardinal Angelo Bagnasco hat die Angriffe der regierungsnahen Zeitung inzwischen als "geschmacklos und sehr ernst" bezeichnet: "Ich stelle mich voll hinter den Chefredakteur von ‚Avvenire’, ebenso wie es alle italienischen Bischöfe und die Christenheit tun", so der Vorsitzende der italienischen Bischofskonferenz, der sonst bei Homo-Vorwürfen eine härtere Tonart einschlägt: So verglich er 2007 Homosexualität mit Inzest und Pädophilie (queer.de berichtete).

Die katholische Kirche sagte aus Protest am Wochenende ein Arbeitsessen zwischen Kardinal Maurizio Bertone und Ministerpräsident Berlusconi ab.

Italien gehört in Sachen Gleichberechtigung von Schwulen und Lesben zu den rückständigsten Ländern Westeuropas. Gleichgeschlechtliche Beziehungen werden dort nicht anerkannt. Zudem gibt es kein umfassendes Antidiskriminierungsgesetz. (dk)

-w-

#1 Sven_
  • 31.08.2009, 17:02h
  • Tja, da treffen die absoluten Moralwächter aufeinander in einer Schlammschlacht Sondergleichen.
    Mit Freier Liebe und Gleichberechtigung von Homosexuellen gäb's da keine Probleme.

    Wie gut, dass das nicht uns trifft!? :-)

    Naja, leider schon, denn solange "schwul" als Beleidigung gilt, kann es nicht mit rechten Dingen zugehen bzw., dass sind schon wirklich "RECHTE" Dinge (im Rechtsradikalen Sinne).

    Ich hoffe inständig, dass die beiden Gruppierunen sind völlig zerfleischen.
    Hoffen auf eine bessere Welt darf man ja :-)
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#2 MichaelAnonym
  • 31.08.2009, 22:06h
  • Einerseits ist es absolut dreist, dass ausgerechnet Berlusconi und Konsorten die Karte "Homosexualität" zieht, um sozial-politische kontroverse Haltungen (hier: in Bezug auf die Situation der Flüchtlinge) zu diffamieren.
    Andererseits muss sich die Gegenseite darüber nicht empören, denn gerade die katholische Kirche Italiens und an vorderster Front der Papst selbst sorgen dafür, dass diese Karte immer noch sticht. Schon lange nicht mehr gab es so einen armeseligen Stellvertreter.
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#3 stephan
  • 31.08.2009, 23:34h
  • Sehr schön - so etwas wünsche ich mir öfter. Endlich kann sich die Community zurücklehnen und der Schlammschlacht zuschauen ... und am Ende hat sich die Zahl unserer nennenswerten FEINDE (ich schreibe das ganz bewusst und nicht euphemistisch GEGNER) halbiert. Wir sollten auch häufiger mal beim Vatikan anfragen, ob Berlusconi einen Dispens für seine Art von Lebenswandel erhalten habe, ob jetzt jeder Katholik so leben solle oder gar müsse und ob Berlusconis Lebensstil etwa im nächstens Katechismus zur Pflicht für gläubige Katholiken gemacht werden solle. ...

    Und dann einfach abwarten, wie diese Herren (falls man auch die Herren im Kleid so nennen darf) sich gegenseitig die Augen auskratzen. Phantastisch!
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