Ein privater spanischer TV-Sender hat Touristen heimlich beim Sex im Freien gefilmt und die Bilder am Samstagabend ausgestrahlt – das Fremdenverkehrsamt Gran Canarias droht nun mit einer Klage.
Die Magazinsendung "La Noria" auf Telecinco hat über den Sextourismus in Spanien berichtet und dabei Bilder von Paaren gezeigt, die sich in den Dünen von Maspalomas vergnügten. Die meisten der Paare bestanden aus zwei Männern. In einer Szene haben sich sogar acht Schwule mit einer Orgie die Zeit vertrieben.
Der Sender hatte zuvor versteckte Kameras in den Dünen installiert. Das Fremdenverkehrsamt lässt nun prüfen, ob Telecinco gegen die Gesetze zum Schutz der Privatsphäre verstoßen hat. Es sieht in der Berichterstattung eine Kampagne gegen die Kanareninsel, die das "touristische Image" schädigen soll: "Mit dieser Art von Trash-TV wird den Zuschauern suggeriert, die Naturschutzzone ‘Las Dunas de Maspalomas’ dient nur dazu, um dort unter freiem Himmel Sex zu haben. Sendungen dieser Art gehören in die Sparte Pornografie und haben rein gar nichts mit investigativem oder sozialem Journalismus zu tun", erklärte Roberto Moreno, Chef der Fremdenverkehrsamts.
Die Sendung beinhaltete auch eine Diskussionsrunde zum Thema, in der die Beteiligten am Freiluftsex als "Schweine" und "Widerlinge" bezeichnet wurden. Der Sender Telecino ist in privater Hand – er gehört mehrheitlich der Firma Mediaset des italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi.
Sex in der Öffentlichkeit ist in Spanien nicht illegal, so lange keine Unbeteiligten gestört werden. In den letzten Jahren kam es aber immer wieder zu Diskussionen in den Medien, ob der Staat nicht härter gegen "unerhörtes Verhalten" in der Öffentlichkeit vorgehen solle.
Gran Canaria zählt mit mehr als 1,5 Millionen Besuchern pro Jahr zu den beliebtesten spanischen Ferieninseln. (dk)
Gut zu wissen, dass die nichts gegen ihre schwulen Touris haben.