Die Linke macht sich in einem Flugblatt in Schleswig-Holstein über die Homosexualität von Guido Westerwelle lustig.
Wie das "Flensburger Tageblatt" meldet, hat die Linke in Rendsburg die Flyer verteilt. Darin werden Fragen an den fiktiven Sender "Radio Hasser von Guido Westerwelle" beantwortet. So wird gefragt ob Guido Westerwelle ein Nymphensittich sei. Die Antwort: "Grundsätzlich wäre er gut zu Vögeln". Dabei wird offen auf die Homosexualität des FDP-Chefs angespielt ("in der Vogelwelt sind die Männchen ja auch schöner als die Weibchen").
"Mir war bisher nicht bekannt, dass die Linke mit Hass und herabwürdigenden Witzen gegen Homosexuelle Wahlkampf macht", erklärte Stefan Joachim Dohm, Vorsitzender des FDP-Ortsverbandes Rendsburg. Linke Wahlkämpfer hatten ihm in der Innenstadt ein Flugblatt überreicht. Der Text bestehe aus "Hasstiraden auf Homosexuelle", so Dohm.
Auch die Landes-FDP kritisiert das Flugblatt scharf. So sagte der Vize-Chef der FDP-Fraktion im Landtag, der Vorfall mache klar, dass die Linke für Schwule und Lesben nicht wählbar sei. Die Liberalen nannten die Aktion eine "schwulenfeindliche Schmutzkampagne".
Als Autor des Wahlkampfflyers outete sich Volker Lindenau, der linke Landtags-Direktkandidat in Rendsburg. Der Text sei nicht schwulenfeindlich, sondern satirisch gemeint. Niemand werde beleidigt, erklärte er.
In Schleswig-Holstein finden am 27. September nach dem Ende der Großen Koalition parallel zur Bundestagswahl auch Wahlen zum Landtag statt. Die FDP hatte im März einen Antrag auf Gleichstellung von Eingetragenen Lebenspartnern im Landesrecht beantragt (queer.de berichtete). Dies wurde von CDU und SPD abgelehnt. Die Sozialdemokraten beklagten allerdings, dass sie nur auf Druck des großen Partners den Antrag ablehnen mussten, ihm aber inhaltlich zustimmten. (dk)