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- 18. September 2009 2 Min.
Die Sprecherin der schleswig-holsteinischen Linken hat sich von Äußerungen des Direktkandidaten Volker Lindenau distanziert, der FDP-Chef Guido Westerwelle wegen dessen Homosexualität angegriffen hatte. Die Kommentare seien "menschenverachtend" gewesen.
"Im Wahlkampf hat Volker Lindenau gestern schwulenfeindliche und ehrverletzende Äußerungen gegenüber Guido Westerwelle verbreitet. Davon distanziere ich mich entschieden", erklärte Sprecherin Cornelia Möhring. Sie versicherte, dass ihre Partei "seit ihrem Bestehen" für die rechtliche und die gesellschaftliche Gleichstellung sexueller und geschlechtlicher Identitäten und Orientierungen kämpfe. "In ihr ist kein Platz für die Diskriminierung von Gruppen oder Personen wegen ihrer sexuellen Präferenzen. Herrn Westerwelle mit einem Nymphensittich zu vergleichen, ist nicht nur geschmacklos, sondern menschenverachtend." Sie fordert Lindenau auf, sich von seinem Flugblatt zu distanzieren und sich bei Westerwelle "umgehend" zu entschuldigen.
Lindenau hatte als Direktkandidat im 30 Kilometer von der Landeshauptstadt Kiel entfernten Rendsburg Flugblätter verteilt, in dem er sich über Westerwelles Homosexualität lustig machte. Der Wahlkampf-Flyer enthielt dabei wenig politische Aussagen wie "Grundsätzlich wäre er gut zu Vögeln" (queer.de berichtete). Die FDP sprach daraufhin von "Hasstiraden auf Homosexuelle" und einer "schwulenfeindlichen Schmutzkampagne" der Linken.
Die Linke kämpft am 27. September in Schleswig-Holstein – parallel zur Bundestagswahl – auch um den Einzug in den Landtag. Nach einer Umfrage von infratest dimap kommt sie im Land auf sechs Prozent und würde damit erstmals Abgeordnete ins Kieler Parlament entsenden. Vor vier Jahren erreichte die Partei unter dem Namen PDS noch 0,8 Prozent. Derzeit kommt der Umfrage zufolge Schwarz-gelb mit 49 Prozent auf genau so viele Stimmen wie SPD, Grüne, SSW und Linke zusammen. (dk)









