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- 21. September 2009 2 Min.
Der Lesben- und Schwulenverband fordert die CDU auf, sich von Innen-Staatssekretär Christoph Bergner zu distanzieren, weil der 60-Jährige Schwulen psychologische Probleme attestierte.
Bergner hatte bei einer Wahlkampfveranstaltung in Halle die höhere Selbstmordrate von Jugendlichen auf "Störungen in der Persönlichkeitsentwicklung" zurückgeführt (queer.de berichtete). "Herr Bergner hat trotz öffentlicher Aufforderung seine umstrittene Äußerungen bislang nicht zurückgenommen", kritisierte Martin Pfarr, Landessprecher des LSVD Sachsen-Anhalt. "Wer die hohe Suizidgefährdung von homosexuellen Jugendlichen öffentlich als Ausdruck einer massiven Persönlichkeitsstörung bezeichnet und nicht bereit ist, darüber nachzudenken, welche Maßnahmen geeignet sind, Jugendliche in diesem Lebensabschnitt zu stärken und zu unterstützen sowie Homosexuellenfeindlichkeit und Gewalt gegen Homosexuelle zu bekämpfen, braucht sich nicht zu wundern, wenn er nun im Fokus öffentlicher Kritik steht".
Der LSVD fordert vom Bundesinnenministerium nun "geeignete Maßnahmen gegen Homosexuellenfeindlichkeit und einen Nationalen Aktionsplan gegen Homophobie". "Die CDU fordern wir auf, sich von den skandalösen Äußerungen ihres parlamentarischen Staatssekretärs und Bundestagskandidaten zu distanzieren", so Pfarr weiter.
Zuvor hatte bereits der grüne Fraktionsgeschäftsführer Volker Beck die Äußerungen des Staatssekretärs scharf kritisiert. Sie seien aber typisch für die Christdemokraten, da das Innenministerium in Jahren Amtszeit "kein einziges Wort zur Bedrohung durch Homophobie und antihomosexueller Hasskriminalität verloren" habe.
Christoph Bergner wurde 1971 Mitglied der Ost-CDU und war nach der Wende von Anfang der 90er Jahren ein knappes Jahr lang Ministerpräsident in Sachsen-Anhalt. Seit 2002 gehört er dem Bundestag an und wurde nach dem Wahlsieg der CDU 2005 Staatssekretär unter Innenminister Wolfgang Schäuble. (dk)










zu diesem "freigeist" muss man ohnehin nichts mehr sagen, nur mit distanzierung ist es nicht getan, solche "bürger" haben in einem öffentlichen amt nichts zu suchen !