51 Prozent der Schwulen und Lesben in den USA halten auf ihrem Arbeitsplatz ihre sexuelle Ausrichtung gegenüber den meisten oder allen Kollegen geheim.
Das ist das Ergebnis einer Studie der Homo-Gruppe Human Rights Watch. 42 Prozent der Schwulen und Lesben erklärten zudem, sie hätten im vergangenen Jahr Mitarbeiter über ihre persönlichen Beziehungen angelogen. Besonders hoch ist die Zahl der Jüngeren, die ihre sexuelle Orientierung verbergen: Von den 18- bis 24-Jährigen reden nur fünf Prozent völlig offen über ihre Homosexualität; bei den älteren Altersgruppen sind es dagegen 20 Prozent.
Offen konnten sich Schwule und Lesben vor allem in Firmen geben, die Antidiskriminierungsrichtlinien erlassen hatten. So sagten 42 Prozent der Befragten, die in Firmen ohne solche Regeln arbeiten, dass sie sich im vergangenen Jahr am Arbeitsplatz depressiv gefühlt hätten; bei Firmen mit Antidiskriminierungsrichtlinien waren es aber nur lediglich 26 Prozent.
Als Hauptgrund dafür, nicht offen zu sein, gaben zwei Drittel an, ihre sexuelle Orientierung würde niemanden etwas angehen. Gute die Hälfte befürchtete, ihre Homosexualität würde Kollegen peinlich sein. 41 Prozent äußerten die Furcht vor Klischees, denen sie nach einem Coming-out entsprechen müssten.
Bereits 2007 hatte eine Studie der Rice University in Houston festgestellt, dass ungeoutete Schwule und Lesben ihren Job schlechter erledigen würden (queer.de berichtete).
Die Human Rights Campaign empfiehlt, ein umfassendes Antidiskriminierungsgesetz zu verabschieden, das die Ungleichbehandlung von Schwulen und Lesben am Arbeitsplatz untersagt. Damit könnte ein freundlicheres Klima geschaffen werden, schreiben die Autoren der neuen Studie. Bislang gibt es derlei Diskriminierungsschutz für Schwule und Lesben in den USA nur auf Landesebene, allerdings will der Kongress in Kürze einen neuen Anlauf für einen "Employment Non-Discrimination Act" unternehmen. (dk)
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