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- 24. September 2009 2 Min.
Das für Freitag geplante Konzert des jamaikanischen Hasssängers Elephant Man wurde nach Protestaktionen abgesagt.
Das teilte der Rheingold-Club mit. "Das Management des Rheingoldsaals ist selbstverständlich keine Institution, die Veranstaltung mit dem Aufruf zum Mord an Schwulen unterstützt", heißt es in einer kurzen Stellungnahme. Zuvor war bereits ein geplantes Konzert in Mainz abgesagt worden.
In Düsseldorf hatte ein Bündnis von antifaschistischen Gruppen, den Grünen, der Linkspartei, dem LSVD und anderer Gruppen Proteste gegen den Auftritt organisiert. So hat das Bündnis unter anderem die Düsseldorfer Polizei und die Deutsche Bahn eingeschaltet, auf deren Gelände sich der Club befindet. Diese haben offenbar interveniert. Für Freitag war eine Kundgebung gegen den Auftritt des 33-Jährigen geplant (queer.de berichtete). Diese Demo ist nach den neuen Entwicklungen abgesagt worden.
O’Neil Bryan, wie Elephant Man bürgerlich heißt, ruft in seinen Liedern zur Ermordung von Homosexuellen auf. Eines dieser Hass-Songs sollte auch in Düsseldorf aufgeführt werden, wie auf einem Flyer angekündigt wurde. Das betreffende Lied "Log On" enthält folgende Textzeilen: "Genieße unseren Tanz und verbrenne einen Schwulen. Tritt auf ihm rum wie auf alten Kleidern. Genieße unseren Tanz und zertrete einen Schwulen".
Eine Sprecherin des Rheingold-Clubs hatte noch vor einer Woche derlei Texte mit einem Album der Ärzte verglichen, das wegen der Beschreibung ungewöhnlicher Sexpraktiken in den 80er Jahren indiziert worden war. Der grüne Fraktionsgeschäftsführer Volker Beck verglich Elephant Man dagegen mit Neonazi-Bands, die ebenfalls gegen Minderheiten hetzten (queer.de berichtete).
Nach Angaben des Rheingold-Clubs hat das Management von Elephant Man nun die Möglichkeit, einen anderen Veranstaltungsort in Düsseldorf zu suchen. Der Sänger befindet sich bei seiner Konzertour durch Europa gegenwärtig in Amsterdam. Das grüne Stadtratsmitglied Dietmar Wolf, der die Proteste für QueerGrün mitorganisierte, glaubt nicht, dass der Hass-Sänger genug Zeit hat, um eine neue Location aus dem Hut zu zaubern: "Ich kann’s mir nicht vorstellen", erklärte er gegenüber queer.de. (dk)
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» Keine Bühne für den Aufruf zum Mord













