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  • 24. September 2009 15 2 Min.

Die Bundesregierung hat auf eine Kleine Anfrage der Grünen erklärt, dass sie ihre Irak-Politik angesichts der Homo-Verfolgung nicht verändern wird.

Die Grünen hatten nach Erscheinen eines Berichts der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch über die Lage von Schwulen im Irak gefordert, sich vermehrt um die Aufnahme von schwulen Flüchtlingen zu kümmern. Die Bundesregierung hat nun erklärt, dass sie ihre gegenwärtige Politik nicht ändern werde.

Der grüne Fraktionsgeschäftsführer Volker Beck zeigte sich daraufhin entsetzt, dass Deutschland die irakischen Schwulen "in ihrer lebensbedrohenden Lage alleine" lasse. Es sei unverständlich, dass sich die Bundesregierung stattdessen "verstärkt um die Aufnahme christlicher Flüchtlinge" bemühe. "Es darf bei der Aufnahme von Flüchtlingen keine Diskriminierung geben. Alle Verfolgten, nicht nur die Christen, brauchen Schutz", fordert Beck.

Die Bundesregierung erklärte, dass sie die Angaben im Human-Rights-Watch-Bericht (Titel: "Sie wollen uns ausrotten") für zutreffend halte. Man wolle daher auf die irakische Regierung einwirken, um die allgemeine Sicherheitslage zu stabilisieren. Die USA und ihre Partner würden sich um die "Wiederherstellung des Gewaltmonopols der irakischen Regierung" bemühen und berücksichtigten dabei besonders "demokratische und rechtstaatliche Prinzipien".

Im Irak gibt es immer wieder Berichte, dass Schwule wegen ihrer Sexualität brutal gefoltert und ermordet werden (queer.de berichtete). Schiitische Milizen machen Jagd auf Homosexuelle, weil diese laut ihrer Interpretation des Korans kein Recht auf Leben besitzen. Menschenrechtsorganisationen werfen auch dem irakischen Staat vor, Schwule zu verfolgen. Zwar ist Homosexualität im Land dem Gesetz nach nicht strafbar, Behörden berufen sich aber auf Gummiparagrafen gegen "unsittliches Verhalten". (dk)

-w-

#1 LorenEhemaliges Profil
  • 24.09.2009, 18:38h
  • Eine Schande, aber erklärlich, denn wer hier in
    Deutschland LGBT per Gesetz zu Menschen 2.
    Klasse abstempelt, gewährt ihnen auch bei
    Menschenrechtsverletzungen im Irak nicht den
    notwendigen Schutz. Den Grünen kann man nur
    danken, dass sie durch ihre Kleine Anfrage noch
    mal vor der Wahl so nebenbei aufgezeigt haben,
    von welchem Geist die uns Regierenden "beseelt"
    sind. Eine Schande, nicht mal 70 Jahre nach dem
    Zeitalter des Rosa Winkel .
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#2 gatopardo
  • 24.09.2009, 18:59h
  • Wir brauchen uns über die Einstellung demokratischer und "toleranter" EU-Regierungen gegenüber Homosexualität überhaupt keine Illusionen zu machen. Auch in Medienberichten kommt doch Anprangerung von homophoben Übergriffen so gut wie gar nicht vor, oder wird auf infame Weise relativiert. Die Öffentlichkeit ist nun mal nicht auf Minderheiten wie Schwule sensibilisiert, denn nur bei verfolgten Christen,Juden, erschlagenen Rentnern und verwahrlosten Kindern geht ein allgemeiner Aufschrei durch die alles dominierende heterosexuelle Berichterstattung.
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#3 hwAnonym
  • 24.09.2009, 19:01h
  • ja, ja gute verfolgte, schlechte verfolgte.
    gute tote zivilisten, schlechte tote zivilisten.

    ich erinnere mich an grüne beschlüsse zu afghanistan.
    ich erinnere mich an die zustimmung zu den
    überflugrechten zum irak-krieg.

    so nebenbei vor den wahlen
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