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- 30. September 2009 2 Min.
Ein knappes Jahr nach der Wahl von Barack Obama werden Schwule nach wie vor wegen Homosexualität aus dem Militär entlassen: Jetzt wurde ein besonders absurder Fall bekannt.
Luftwaffen-Oberstleutnant Victor Fehrenbach wurde letztes Jahr von Cameron Shaner in Boise (US-Bundesstaat Idaho) der Vergewaltigung bezichtigt. Fehrenbach konnte jedoch nachweisen, dass die beiden sich via Internet zum Sex getroffen haben und es keine Anzeichen einer Vergewaltigung gab. Die Polizei erklärte, Shaner sei eine "unzuverlässige Informationsquelle". Trotzdem hatte die Beschuldigung Konsequenzen für Fehrenbach: Er verlor seinen Job, denn mit seinem Alibi bestätigte der mehrfach ausgezeichnete Soldat, schwul zu sein.
Offen Homosexuelle dürfen nach dem "Don't ask, don't tell"-Gesetz aus dem Jahre 1993 nicht im Militär dienen. Mit seinem Eingeständnis, Sex mit einem Mann gehabt zu haben, hat Fehrenbach dieses Gesetz gebrochen. "Wegen der Beschuldigung musste Victor bestätigen, dass er schwul ist", erklärte die Anwältin Emily Hecht, die für den Servicemembers Legal Defence Fund arbeitet. Die Organisation unterstützt schwule und lesbische Soldaten. "Diese Information war alles, was die Air Force gebraucht hat. Wäre er von einer Frau der Vergewaltigung beschuldigt worden, hätte er gleich zurück zur Arbeit gehen können".
Besonders ärgerlich für Fehrenbach: Er hatte bereits 18 Jahre lang gedient und hätte in zwei Jahren für eine stattliche Rente von rund 4.000 Dollar (2.750 Euro) monatlich erhalten. So geht er leer aus.
Im Wahlkampf hatte Präsident Barack Obama versprochen, "Don't ask, don't tell" abzuschaffen. Allerdings hatte sein Verteidigungsminister Robert Gates angekündigt, dass die Zulassung von Schwulen und Lesben im Militär kein drängendes Problem sei (queer.de berichtete). Für 2010 hat er im Verteidigungsbudget noch Mittel vorgesehen, die für die Aufrechterhaltung des Homo-Verbots bestimmt sind. Im Juni hatte der Oberste Gerichtshof "Don't ask, don't tell" noch für verfassungskonform erklärt (queer.de berichtete). (dk)















Wo ist das Problem? Man braucht das nur zu streichen / abzuschaffen und gut ist! Ich sehe weder, dass das besonders aufwendig noch besonders zeitintensiv ist!
Ich habe ja schon damals die Euphorie um Obama nicht ganz verstanden, da ich schon vermutet habe, dass seine Versprechen im Wahlkampf doch nicht alle so ernst zu nehmen sind. USA bleibt halt USA.