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- 07. Oktober 2009 2 Min.
Fußballprofi Sergio Ramos, der für Real Madrid und die spanische Nationalmannschaft spielt, hat für das Schwulenmagazin "Shangay" posiert.
Er ist dort in mehreren erotischen Posen zu sehen. Gleichzeitig nahm er den Lesern eine Hoffnung: Im Magazin outete sich der 23-jährige Verteidiger als Hete. Im Interview mit dem Homo-Magazin erklärte er aber auch, dass er gegenwärtig solo ist: "Jedes Jahr geh ich mit meiner Schwester in den Urlaub. Und dann fragen mich Leute, ob sie meine Freundin ist", so der Spanier, der 2005 für 27 Millionen Euro vom FC Valencia zu den Königsblauen gewechselt ist. "Nein, ich habe mich noch nicht verliebt. Ich fände es schön, dieses Gefühl kennenzulernen und eine Frau zu lieben, aber dieser Augenblick ist noch nicht da. Ich werde wissen, wenn er da ist."
Bislang haben die meisten Fußballprofis Angst, in Schwulenmagazinen zu erscheinen, da Homosexualität in ihrem Sport nach wie vor ein Tabuthema ist. Als einziger hat bislang der Bayern-Profi Philipp Lahm dem inzwischen eingestellten Schwulenmagazin "Front" ein Interview gegeben (queer.de berichtete). Er äußerte darin die Befürchtung, dass offen schwule Spieler bei Auswärtsspielen mehr von den Zuschauern gepiesackt würden als andere.
Bislang kein offen schwuler Profi
Derzeit gibt es allerdings keinen einzigen offen schwulen Fußballprofi weltweit, der noch aktiv ist. Viele Experten raten Schwulen im Sport ohnehin vom Coming-out ab, da dies unabsehbare Folgen auf ihre Karriere haben könnte. So erklärte Erwin Staudt, Präsident des VfB-Stuttgart und dieses Jahr Schirmherr der schwäbischen CSDs, dass er keinem Profi empfehlen würde, sich zu seiner Homosexualität zu bekennen: "Natürlich würde sich der Boulevard unter dem Deckmantel des Verständnisses an so einem jungen Mann abarbeiten und sein Privatleben ans Licht zerren", erklärte der 61-Jährige (queer.de berichtete).
Als einziger Profi outete sich bislang der Brite Justin Fashanu. 1982 suspendierte ihn sein Trainer von Nottingham Forest allerdings, als er von den Besuchen seines Stars in Schwulenbars erfuhr. Daraufhin wechselte er mehrfach das Team und machte schließlich 1990 seine Homosexualität publik - seine Karriere war damit endgültig beendet, er spielte in Kanada und später bei Provinzclubs in England. 1998 verübte er unter mysteriösen Umständen Selbstmord. Nach diesem Schicksal traute sich kein Profi mehr, sich zu outen. (dk)














