Nach dem homophoben Überfall auf einen behinderten Amerikaner in Hamburg hat sich nach der Veröffentlichung eines Videos aus einer Überwachungskamera der erste Täter gestellt – Homo-Gruppen rufen derweil zu einer Mahnwache für Samstag auf.
Vier Täter hatten Zeugen zufolge in der Nacht zum 27. September einen im Rollstuhl sitzenden US-Studenten im Stadtteil St. Georg erst als "Schwuchtel" bezeichnet und anschließend brutal zusammengeschlagen (queer.de berichtete). Die Polizei fahndete daraufhin mit einem Bild nach den jugendlichen Tätern mit südländischem Aussehen (queer.de berichtete).
Nun hat sich ein Täter gestellt: Ein 19-Jähriger kam mit seiner Mutter am Mittwochabend ins Polizeikommissariat 44 und räumte die Tat ein. Er war nach Angaben der Polizei zuvor von Bekannten erkannt worden. Zur Tatzeit habe er unter Einfluss von Alkohol und Drogen gestanden und gab an, dass seine drei Freunde, die ebenfalls zur Tatzeit anwesend waren, mit dem Angriff nichts zu tun gehabt hätten. Die Polizei geht allerdings davon aus, dass die anderen auch beteiligt gewesen seien. Die Ermittlungen hierzu dauern noch an. Zur Identität des Täters machten die Behörden keine weiteren Angaben.
Mahnwache am Samstag
Als Reaktion auf die Tat haben der Lesben- und Schwulenverband (LSVD), der Hamburg Pride, die Lesben und Schwulen in der Union (LSU), die Schwusos und andere Gruppen zu einer Mahnwache am Samstag (10. Oktober) aufgerufen. Sie beginnt um 16 Uhr am Hansaplatz, an dem die Täter fotografiert wurden. "Der brutale Angriff auf einen gehbehinderten amerikanischen Gaststudenten in St. Georg bedeutet eine neue Qualität von Homophobie in der Hansestadt", heißt es in dem Aufruf. "Es kann nicht hingenommen werden, dass in unserer weltoffenen Stadt Menschen krankenhausreif geprügelt werden, nur weil anderen die vermeintliche sexuelle Orientierung nicht gefällt!". Hamburg gehöre allen, "aber nicht den Gewalttätern", so die Organisatoren. (dk)
Somit senkt sich schonmal das Strafmaß von 100 Sozialstunden auf 10.
"und gab an, dass seine drei Freunde, die ebenfalls zur Tatzeit anwesend waren, mit dem Angriff nichts zu tun gehabt hätten."
Nee, ist klar.
"Zur Identität des Täters machten die Behörden keine weiteren Angaben."
Wenn es ein Deutscher gewesen wäre, hätte die Polizei das frei gegeben, um den "sozialen Frieden" nicht zu erschüttern.
Die Tatsache, dass die Polizei kein Wort über die Herkunft des 19-jährigen Täters verliert, spricht für den geneigten Leser Bände.
Vielen Dank