Ein autobiografisches Buch von Kulturminister Frédéric Mitterrand sorgt in Frankreich für Aufregung, weil er darin auch von käuflichem Sex in Thailand berichtet.
Der offen bisexuelle 62-Jährige, ein Neffe des ehemaligen Präsidenten François Mitterrand, veröffentlichte sein in der Ich-Form verfasstes Buch "La mauvaise vie" (Das schlechte Leben) bereits 2005. Abgeordnete der Opposition werfen Mitterand vor, in dem Buch andeute, Sex mit Minderjährigen gehabt zu haben. Die Polizei hat wegen des Inhalts bereits Vorermittlungen gegen Mitterand aufgenommen. Thailand-Experten erklärten jedoch, dass im Buch verwendete Wörter wie "Thai-Boy" nichts über das Alter aussagen, da szeneaffine thailändische Schwule sich selbst im Alter von 40 Jahren noch als "Jungs" bezeichnen. Zudem wird in öffentlichen Gogo-Bars entgegen der gängigen Klischees auf die Volljährigkeit der Models geachtet, um nicht die Lizenz zu verlieren.
Im Buch schreibt Mitterand unter anderem: "All diese Rituale des Marktes für schöne Jünglinge, des Sklavenmarktes, erregen mich gewaltig. Die verschwenderische Fülle sofort verfügbarer Jungen versetzt mich in einen Zustand der Begierde, den ich nicht mehr bremsen oder verbergen muss." Mitterand weiter: "Geld und Sex, ich bin im Herzen meines Systems… Die westliche Moral, die ewige Schuld, die Schmach, die ich mit mir herumschleppe, fliegen in Stücke."
Opposition will Mitterand stürzen
Die Sozialisten und die rechtsextreme Front National forderten nach Bekanntwerden der Passagen den sofortigen Rücktritt des Ministers: "In einer Zeit, in der Frankreich an der Seite von Thailand gegen Sextourismus kämpft, haben wir einen Minister in der Regierung, der zugibt, ein Konsument zu sein", erklärte der sozialistische Parteisprecher Benoît Hamon gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. "Er hat mit kleinen Thai-Jungs gespielt und war sich der Perversion dieses Systems bewusst", kritisierte die Front-National-Europaabgeordnete Marine Le Pen. Auch der grüne Parlamentarier Daniel Cohn-Bendit kritisierte das Werk als "schreckliches Buch", das eine öffentliche Therapie für den Kulturminister gewesen sei: "Das ist mutig von Mitterrand", so Cohn-Bendit.
Sarkozy stellt sich hinter Mitterand
Präsident Nicolas Sarkozy ließ über einen Berater erklären, dass er weiterhin hinter Mitterand stehe. Dieser weist die Vorwürfe zurück: "Von der Front National in den Schlamm gezogen zu werden, ist eine Ehre", so der Kulturminister. "Wenn ein linker Abgeordneter mich in den Schlamm zieht, ist das eine Schande für ihn."
Mitterand stand bereits vor der Kritik an seinem Buch unter Beschuss, weil er Roman Polanski in Schutz genommen hatte. Der Starregisseur war Ende September auf dem Flughafen in Zürich festgenommen worden, weil ein US-Haftbefehl aus dem Jahr 1978 gegen ihn vorlag. Polanski hatte sich bereits damals schuldig bekannt, eine 13-Jährige sexuell missbraucht zu haben, war dann aber nach Europa geflohen. Frankreich weigerte sich bislang, den 76-Jährigen an die Vereinigten Staaten auszuliefern.
In Thailand ist Prostitution zwar offiziell verboten, wird aber in Vergnügungsvierteln geduldet. Gegen Kinderprostitution gehen die Behörden dagegen mit äußerster Härte vor. (dk)
und weiter
"Mitterand stand bereits vor der Kritik an seinem Buch unter Beschuss, weil er Roman Polanski in Schutz genommen hatte."
Da sind die feinen, pädophilen Herren beieinander.
Wie war das eigentlich nochmal mit dem Belgier Marc Dutroux, der berichtete doch von Pädophilen, die zu den oberen 10.000 gehören.
Die kleine Jungs und Mädchen missbrauchen und foltern dürfen, weil sie Einfluss und Geld haben.
Polanski, Cohn-Bendit, Mitterand ... wie geht die Liste den weiter?