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- 19. Oktober 2009 2 Min.
Trotz eines Treffens mit Homo-Aktivisten in San Francisco bleibt der jamaikanische Sänger Buju Banton dabei, dass er nach wie vor mit "Schwuchteln" (faggots) im Krieg sei.
Letzte Woche hatte sich Banton mit Vertretern der Gay-Community getroffen (queer.de berichtete). Nach Angaben der Teilnehmer sei das Gespräch freundlich verlaufen, habe aber wenig Bewegung gebracht. In der jamaikanischen Presse hat Banton nun erklärt, dass er seinen "Krieg" gegen Schwule nicht aufgeben werde: "Das ist ein Kampf und es heißt in einem meiner Lieder: ‚Es gibt kein Ende im Krieg zwischen mir und Schwuchteln’", erklärte der 36-Jährige laut "Jamaica Observer". "Einen Tag, nachdem ich mich mit denen getroffen habe, haben sie wieder Gift gegen mich versprüht".
Er habe sich auch nicht aus freien Stücken mit den Aktivisten getroffen, sondern weil er von Stadtrat Bevan Dufty dazu gezwungen worden sei. Dufty hatte das Treffen vor einer Woche organisiert. "Ich schulde denen nichts und die schulden mir nichts", so Banton.
Banton: "Meine Kultur und Erziehung" widersprechen Homosexualität
Banton beginnt gerade eine USA-Tournee. Wegen der Proteste sind bereits acht seiner 18 geplanten Konzerte abgesagt worden, darunter auch Auftritte in Los Angeles und Las Vegas. Homo-Aktivisten werfen ihm Volksverhetzung vor, weil er in Liedern wie "Boom Bye Bye" offen zur Ermordung von Homosexuellen aufruft. Von Inhalt des Songs hat sich Banton nie distanziert. Er erklärte jetzt, die Aktivisten verstünden seine Herkunft nicht. Wegen seiner "Kultur und Erziehung" könne er "nicht in tausend Jahren" Homosexualität gutheißen. Seine Konzertabsagen spielte er herunter. Wenn er an einem Ort nicht spielen dürfe, würde er zum nächsten gehen.
Jamaikanische Sänger berufen sich in ihrer konsequenten Ablehnung von Homosexualität auf ihren christlichen Glauben, der auf der Insel viele alttestamentarische Bezüge enthält. Homosexualität ist dort ein Verbrechen, das mit zehn Jahren Haft inklusive Zwangsarbeit geahndet werden kann. Immer wieder kommt es aber auch zu Lynchmorden an Schwulen, die von der Polizei nur selten aufgeklärt werden. Oft werden Reggae-Musiker dafür verantwortlich gemacht, die Stimmung mit ihren Liedern noch anzuheizen. (dk)














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