Hauptmenü Accesskey 1 Hauptinhalt 2 Footer 3 Suche 4 Impressum 8 Kontakt 9 Startseite 0
Neu Presse TV-Tipps Termine
© Queer Communications GmbH
https://queer.de/?11232
  • 20. Oktober 2009 41 2 Min.

Der katholische Bischof plädierte im Mainzer Presseclub für Rücksichtnahme und gegen Provokationen.

Von Jürgen Friedenberg

Homosexuelle sollten nach Ansicht des Mainzer Bischofs, Karl Kardinal Lehmann, so leben, wie sie sind, das sei "nichts Negatives". Doch sollten sie "nicht auf der Straße für die Homosexualität werben". Wie der ehemalige Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz im Presseclub Mainz weiter sagte, gebe es zur Homosexualität in der Kirche keine einheitliche Meinung. Allerdings würde er Homosexuellen davon abraten, einen geistlichen Beruf zu ergreifen. Er selber befürworte gegenseitige Rücksichtnahme unter Verzicht auf provozierende Aktionen.

Kirchlich umstritten seien auch Forderungen nach einer Abschaffung des Zölibats. Für diesen Fall befürchtet der Kardinal sogar eine Kirchenspaltung. Ob der Zölibat sich freilich auf Dauer durchhalten lasse, sei fraglich. Immerhin seien die Priester in den christlichen Kirchen des Ostens durchweg verheiratet, lediglich ihre Bischöfe lebten im Zölibat. Größere Bedeutung als die Verpflichtung zur Ehelosigkeit habe für den einzelnen jedoch die Frage, ob er wirklich sein ganzes Leben dem Gottesdienst weihen wolle.

Karl Kardinal Lehmann (73) hatte, bevor er 1983 zum Mainzer Bischof berufen wurde, sich bereits wissenschaftlich hervorgetan. Er ist Doktor der Theologie und der Philosophie, Inhaber mehrerer Ehrendoktortitel und Professor für Dogmatik in Mainz. Von 1987 bis 2008 war er Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz. Der Kardinal gilt als Repräsentant einer den Menschen stärker zugewandten Kirche. Sein Wort hat Gewicht. Er engagiert sich für die Einheit der Christen und sucht den Dialog auch mit anderen Religionen. Zeitweise lag er mit Rom über Inhalt und Umfang der kirchlichen Schwangerschaftsberatung im Clinch.

Auf dem Katholikentag 1998 in Mainz duldete Lehmann trotz des Protests konservativer Kirchenfürsten die informatorischen Aktivitäten schwuler und lesbischer Gruppierungen. Gleichzeitig sprach er sich jedoch damals gegen die gesetzliche Anerkennung homosexueller Partnerschaften aus, da sie nach seiner Auffassung den grundgesetzlichen Schutz der Ehe aushöhlten.

Im vergangenen Jahr hatte der Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD) Lehmann wegen des Berufsverbots der Katholischen Kirche für offen Homosexuelle als "Großmeister der Diskriminierung" bezeichnet.

-w-

#1 Mister_Jackpot
  • 20.10.2009, 14:29h
  • Also wenn Homosexualität "nichts negatives" ist, wieso soll man sie dann in der Öffentlichkeit verstecken? Wieder so ein Wiederspruch! Es zeigt sich wieder, dass auch Herr Lehmann nicht verstanden hat, dass es hier nicht um "Werbung für Sexualität" geht, sondern einfach darum, dass auch ein schwuler Mann seinem Partner Zuneigung zeigen will und zwar auch öffentlich auf der Strasse. So machens Heteros ja nunmal auch. Und damit meine ich keinen Sex öffentlich, sondern einfaches kuscheln oder küssen! Mich würde mal seine Antwort genau auf dieses zentrale Gefühl auch homosexueller Menschen interessieren. Ich denke im Hintergrund steht hier am Ende immer noch der Standpunkt Homosexualität sei eine "Entscheidung"...und genau diese Auffassung ist es, die einen Dialog zwischen Kirche (auch den gemässigteren kirchlichen Kräften) und Schwulen unmöglich macht!
  • Direktlink »
#2 Kard. HagmanAnonym
#3 LorenEhemaliges Profil
  • 20.10.2009, 14:56h
  • "nicht auf der Straße für die Homosexualität
    werben"

    Mensch Karl, jetzt warst du so nah dran und dann
    doch wieder so weit daneben. Nicht "für die Homo-
    sexualität werben", sondern "für gleiche Rechte
    demonstrieren". Noch'n bisschen üben, vielleicht
    dann beim nächsten Mal, Karl.
  • Direktlink »

Kommentieren nicht mehr möglich
nach oben

Newsletter
  • Unsere Newsletter halten Dich täglich oder wöchentlich über die Nachrichten aus der queeren Welt auf dem Laufenden.
    Email: