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- 20. Oktober 2009 2 Min.
20 Prozent der schwulen, lesbischen und bisexuellen Schüler haben im vergangenen Jahr einen Selbstmordversuch unternommen, verglichen mit vier Prozent der heterosexuellen Schüler, so eine neuseeländische Studie.
Schüler mit Interesse am eigenen Geschlecht weisen auch höhere Raten an Alkohol- und Drogenmissbrauch, sexuell übertragbaren Krankheiten und psychischen Störungen auf, erklärten Forscher der Universität von Auckland in ihrer Untersuchung "Youth 07", die jetzt veröffentlicht wurde. Sie wurde von der neuseeländischen Aidshilfe in Auftrag gegeben. Insgesamt basieren ihre Daten auf der Befragung von über 8.000 Mittelschülern bis zu 18 Jahren.
Demnach haben 39 Prozent der schwul-lesbischen Befragten schon einmal ernsthaft über Selbstmord nachgedacht; bei jungen heterosexuellen Neuseeländern waren es "nur" 20 Prozent. Insgesamt sind Schüler, die am gleichen Geschlecht interessiert sind, unglücklicher als heterosexuelle Jugendliche: So berichten 30 Prozent der Schwulen und Lesben von depressiven Phasen; bei Heteros sind es lediglich zehn Prozent.
Hoher Drogenkonsum
Bei Erfahrungen mit Alkohol und Drogen liegen gleichgeschlechtlich Interessierte vorn: Von ihnen bezeichnen sich 48 Prozent als Komasäufer (Heteros: 36 Prozent), 16 Prozent rauchen (Heteros: sieben Prozent) und zwölf Prozent kiffen (Heteros: fünf Prozent). Schwule und Lesben sind zudem viel öfter sexuell aktiv als heterosexuelle Jungs und Mädchen (45 Prozent zu 25 Prozent).
Insgesamt haben sich die Zahlen aber im Vergleich zu einer Studie aus dem Jahr 2001 verbessert. Gerade der Zigarettenkonsum sei auch bei Schwulen und Lesben stark zurückgegangen. "Es ist allerdings noch sehr eindeutig, dass Mobbing und Isolation von Schwulen, Lesben und Bisexuellen in der Schule sehr ernste Konsequenzen für diese jungen Menschen hat", erklärte Aidshilfen-Sprecher Nathan Brown. Seine Organisation sehe die Ergebnisse als Auftrag, die Diskriminierung von Schwulen und Lesben zu bekämpfen, damit sich die Ergebnisse von Homo- und Heteroschülern angleichen können.
Insgesamt gaben 92 Prozent der Schüler an, sie seien nur am anderen Geschlecht interessiert. 0,9 Prozent erklärten, sie hätten ausschließlich Interesse am eigenen Geschlecht, weitere 3,3 Prozent sagten, sie hätten Interesse an beiden Geschlechtern. 3,6 Prozent waren sich nicht sicher oder haben eigenen Angaben zufolge kein sexuelles Interesse. (dk)
Links zum Thema:
» Die Ergebnisse im Detail (auf Englisch)















Bei mir kann ich dies in keinster Weise bestätigen. Ein Suizidgedanke war nie vorhanden und ich hatte eine gute Kindheit und eine erfolgreiche Schulzeit.
Mein Coming-Out hatte ich erst nach der Schulzeit im Studium an der Universität.
Auch kenne ich in meinem schwulen Freundeskreis keinen einzigen Mann, der Suizidgedanken in der Jugendzeit/als Schüler hatte. Ich bin daher bei diesen Studien immer ein wenig skeptisch, was die Prozentraten angeht und ob diese Werte nich wesentlich geringer sind.