Hauptmenü Accesskey 1 Hauptinhalt 2 Footer 3 Suche 4 Impressum 8 Kontakt 9 Startseite 0
Neu Presse TV-Tipps Termine
© Queer Communications GmbH
https://queer.de/?11243
  • 21. Oktober 2009 26 2 Min.

Die katholische Kirche bietet konservativen Anglikanern, die mit der toleranten Haltung gegenüber Schwulen und Lesben hadern, einen vereinfachten Übertritt an.

Wie die "New York Times" berichtet, handelt es sich bei dem Projekt um eine Herzensangelegenheit von Papst Benedikt XVI., der so hofft, insbesondere in Großbritannien und den USA mehr Mitglieder anwerben zu können. Neben der Akzeptanz von Homosexualität kritisieren viele konservative Kräfte unter den rund 80 Millionen Anglikanern auch die Priesterweihe von Frauen. Insbesondere die liberale Bischöfin Katharine Jefferts Schori, die in den USA die anglikanische Kirche anführt, ist traditionsorientierten Anhängern ein Dorn im Auge.

Gesonderter kirchenrechtliche Struktur

Die katholische Kirche will für übertrittswillige Geistliche eine gesonderte kirchenrechtliche Struktur einrichten. So könnten auch verheiratete Priester übertreten. "Die Kirche in den USA ist bereit mitzuarbeiten", erklärte bereits die katholische Kirche der Vereinigten Staaten in einer Pressemitteilung. Auch in Großbritannien bereitet man sich auf Übertritte vor: "Unsere Tür ist immer offen", erklärte etwa Andrew Faley, der Ökumene-Beauftragte der Bischofskonferenz, gegenüber der katholischen Nachrichtenagentur KNA. Es müsse allerdings geprüft werden, ob die Antragsteller eine "wirkliche Einheit" mit der katholischen Kirche suchten oder nur mit ihrer eigenen Kirche unzufrieden seien.

Empörung über schwulen Bischof

Der Streit innerhalb der anglikanischen Kirche brach aus, als die Synode von New Hampshire 2003 den offen schwulen Gene Robinson zum Bischof wählte (queer.de berichtete). Seitdem gibt es massive Auseinandersetzungen. Bei einem Kirchentreffen in England musste Robinson nach Morddrohungen sogar einen Bodyguard engagieren und eine schusssichere Weste tragen. Zuletzt hatte US-Kirchenchefin Jefferts Schori die Öffnung für Homosexuelle aktiv unterstützt (queer.de berichtete). In den USA haben sich bereits die Diözesen von Fort Worth (Texas), Pittsburgh (Pennsylvania), Qunicy (Massachusetts) und San Joaquin (Kalifornien) von der Mutterkirche abgespalten, weil sie Homosexualität als Sünde ansehen.

Bereits im vergangenen Jahr hatte der Vatikan den Anglikanern gedroht, dass die liberale Haltung gegenüber Homosexuellen und Frauen den ökumenischen Dialog aufs Spiel setzten (queer.de berichtete). Kurienkardinal Walter Kasper kritisierte dabei homosexuelles Handeln als "moralisch ungeordnet". (dk)

-w-

#1 Rheinpark1609
  • 21.10.2009, 16:36h
  • Na, da muss die Angst vorm Fall in die Bedeutungslosigkeit ja groß sein, wenn man sogar Verheiratete als Priester akzeptieren will. "Droht" da ein Ende des Zölibats?

    Es bleibt allerdings zu bezweifeln, ob überhaupt ein Anglikaner auf die Offerte der Katholen eingehen wird. Schließlich gibt's ja auch reichlich konservative Alternativen im protestantischen Umfeld.
  • Direktlink »
#2 TimmAnonym
  • 21.10.2009, 16:42h
  • Achja da bekommt ich doch gleich einen Kotzanfall, wenn ich an die römisch-katholische Kirchenleitung in Rom und im Vatikan denke.

    Es mag zwar einige Kirchenobere in Osnabrück, Hildesheim oder auch mit Bischof Lehmann geben, die "nicht ganz so" permanent auf homosexuelle Paare und deren Rechte rumtrampeln, aber viele andere Bischöfe/Kardinäle bei den Katholiken sind es nicht. Genannt seien Meissner, Sterzinsky, Müller in Deutschland oder Laun in Österreich.

    Während sich der Wind zunehmend in mehreren protestantischen (Lutheraner, Uniierte und Reformierte in der EKD, Quäker, Lutheraner in Schweden, Norwegen, Dänemark und Island, Protestantische Kirche der Niederlande, Uniierte Kirche in Belgien, ...), altkatholischen und anglikanischen (in Kanada, in den Vereinigten Staaten, in England) Kirchen sich dreht und dort die jeweiligen Kirchenleitungen homosexuelle Paare ethisch und theologisch anerkennen und Segnungsgottesdienste in ihren Kirchen anbieten sowie Frauen als Pfarrerin und Bischöfin zulassen, herrscht hier immer noch Eiszeit und Reformstarre in Rom an der Kirchenspitze. Unter Ratzinger wird dort die reaktionäre Piusbruderschaft in die Kirche hineingeholt und dafür Organisationen wie Kirche von unten und Theologen wie Küng rausgedrückt. Und dies wird gegenwärtig im Klerus auch bei homosexuellen Priesteranwärtern durchgedrückt, damit homosexuelle Menschen nicht länger Priester werden, wie dies in früheren Jahrhunderten stark der Fall war.

    Und jetzt also auch noch Druck auf die anglikanische Kirchenwelt in dieser positiven Entwicklung bei den Anglikanern auszuüben, ist eine bodenlose Frechheit seitens des Vatikan und ethisch bewertet "das Allerletzte".

    Immer mehr finden sich dort sehr homophobe Personen im Vatikan und das ist sehr bewusst seit vielen Jahren dort Kirchenpolitik und wird von Ratzinger dort mitgefördert.

    Anstatt von den Protestanten, Altkatholiken und Anglikanern zu lernen, marschiert unter Ratzinger die römisch-katholische Kirchenwelt in die entgegengesetzte Richtung.
  • Direktlink »
#3 HandoAnonym
  • 21.10.2009, 16:46h
  • Der Selbsthass der alten Tunten im Vatikan ist so groß, dass sie sich immer wieder neue Tricks ausdenken, wie sie auch die anderen Kirchen innerhalb der Ökumene auf ihre konservative Linie bringen können. Mit dieser Entscheidung wird die Anglikanische Kirche klar geschwächt, denn es werden zahlreiche konservative Anglikaner durch diese erleichterte Möglichkeit des Konfessionswechsels ihre Kirche verlassen.

    Joseph Ratzinger wird als der größte Schwulenhasser in die Geschichte eingehen.
    Er baut nicht nur die katholische Kirche zu einer Wagenburg der Konservativen aus, sondern er versucht auch die evangelischen und anglikanischen Kirchengemeinschaften beim Thema Homosexualität zu erpressen.
    Das wird deutlich ausgesprochen, zum Beispiel immer wieder von Kardinal Kaspers. Darüber hinaus werden die Kontakte zur Orthodoxen Kirche und selbst zum Islam ausgebaut, um weltweit eine anti-schwule Koalition bilden zu können, die die ganze Entwicklung zurück rudern soll.

    Als Antwort darauf sollten Schwule und Lesben endgültig erkennen, dass die katholische Kirche nicht mehr reformierbar ist und dieser Kirche die Kirchensteuer entziehen. Die Antwort auf die Machenschaften von Ratzinger können nur Massenaustritte sein.
  • Direktlink »

Kommentieren nicht mehr möglich
nach oben

Newsletter
  • Unsere Newsletter halten Dich täglich oder wöchentlich über die Nachrichten aus der queeren Welt auf dem Laufenden.
    Email: