Die im April verstorbene Schauspielerin Bea Arthur ("Golden Girls") hat einem Zentrum für junge homosexuelle Obdachlose in New York 300.000 Dollar (200.000 Euro) vererbt.
Das Ali Forney Center bestätigte die Spende: "Wir sind überwältigt vor Dankbarkeit. Bea hat erkannt, dass schwul-lesbische Jugendliche genau so viel Liebe und Unterstützung verdienen wie andere Jugendliche auch", erklärte Carl Siciliano vom Jugendzentrum. "Wir helfen hunderten junger Leute, deren Familien sie zurückweisen, nur weil sie sind, wie sie sind". Das Zentrum bietet Jugendlichen insgesamt sieben Notunterkünfte in den Stadtteilen Brooklyn und Manhattan an. Eines von ihnen ist nach Bea Arthur benannt. Außerdem unterhält es zwei Anlaufpunkte, an denen Essen und Kleidung ausgegeben wird sowie HIV-Tests und andere medizinische Untersuchungen durchgeführt werden.
Mehrere in New York und den gesamten USA durchgeführte Studien kamen zu dem Ergebnis, dass der Anteil von jungen Schwulen und Lesben unter Obdachlosen überproportional hoch ist. Eine Untersuchung der Stadt New York geht davon aus, dass fast jeder Dritte Obdachlose unter 25 Jahren homosexuell ist (queer.de berichtete). Laut einer US-weiten Studie wird einer von vier schwul-lesbischen Jugendlichen nach dem Coming-out von Eltern oder Erziehungsberechtigten vor die Tür gesetzt (queer.de berichtete).
Bea Arthur erlag im April im Alter von 86 Jahren einem Krebsleiden (queer.de berichtete). Mit ihrer Darstellung der Dorothy in der Erfolgsserie "Golden Girls" wurde sie in den 1980er Jahren weltberühmt. Privat engagierte sich die überzeugte Feministin insbesondere für den Tierschutz und die Rechte von Schwulen und Lesben. So nahm sie oft an Veranstaltungen zu Gunsten von Aids-Hilfen teil. (dk)
Bea Arthur zeigt, wie es gehen kann. Das Ali
Forney Center dankt es ihr und die LGBT-Gemeinde
in den USA sicher auch. Nebenbei wird so die Auf-
merksamkeit auf den gesellschaftlichen Skandal
obdachloser junger Homosexueller gelenkt, was
ich auch sehr begrüße. Auch das Faktum, dass viele
heranwachsende Homosexuelle von ihren Eltern
verstoßen werden und auf der Straße landen,
sollte in der gesellschaftlichen Debatte mindestens
dieselbe Aufmerksamkeit erfahren wie der po-
litische Kampf um gay marriages, civil unions etc.
Wie sieht die Situation eigentlich in Deutschland
aus? Wer etwas dazu weiß, mich würde das sehr
interessieren.