Die ehemalige Miss California hat auf allen großen US-Kanälen ihr Porno-Video als "größten Fehler meines Lebens" bezeichnet – sie sieht sich aber weiter als Opfer der Homo-Lobby.
"Es ist mir peinlich, über so was im Fernsehen zu sprechen", erklärte Carrie Prejean im Fox News Channel. Die 22-Jährige erklärte, sie habe das Video im Alter von 17 Jahren für ihren damaligen Freund gemacht, den sie geliebt habe. Darauf sei sie als einzige Darstellerin in pornografischen Posen zu sehen. Der Freund habe das Video fünf Jahre lang aufbewahrt und schließlich verkauft.
Als Christin dürfe ihr ein solcher Fehltritt nicht passieren, dennoch sei auch sie nicht unfehlbar, erklärte Prejean am Dienstag gleich in einer ganzen Reihe von populären Talkshows. Sie entschuldigte sich artig für die (nicht veröffentlichten) Aufnahmen– und warb gleichzeitig für ihr neues autobiografisches Buch.
Rückblick: Die Kalifornierin hatte im April während der "Miss USA"-Livesendung die Gleichstellung von Homosexuellen abgelehnt (queer.de berichtete). Daraufhin verlor sie die Wahl zur schönsten Frau der USA – und verklagte die Veranstalter wegen religiöser Diskriminierung. Sie argumentierte, dass die Ablehnung von Homo-Rechten eine christliche Grundüberzeugung sei. Daher sei es diskriminierend, wenn sie wegen dieser Grundüberzeugung Nachteile im Job erleiben müsste. Letzte Woche hat Prejean diese Klage zurückgezogen, nachdem die Veranstalter ein Pornovideo mit ihr als Hauptdarstellerin entdeckt hatten (queer.de berichtete). Da sie als Miss California allerdings laut Vertrag ein moralisches Vorbild sein muss, sind Aufnahmen sexueller Natur mit dem Titel unvereinbar.
Youtube | Carrie Prejean bei "The View"
Carrie Prejean: Ich bin ein Opfer
Prejean beklagt in ihren neuen Auftritten, dass sie das Opfer einer Medienkampagne gewesen sei: "Niemand hat mich nach meiner Aussage über die Homo-Ehe verteidigt", erklärte sie in einer Talkshow. Dass sie – zumindest vor dem Pornovideo – als neuer Superstar der Konservativen galt, erwähnt sie allerdings nicht: So hatte sie noch im September bei einem christlichen Kongress vor 1.700 Zuschauern erklärt, dass Gott sie "auserwählt" habe, um gegen Homo-Rechte zu kämpfen (queer.de berichtete).
Viele Konservative sehen in Prejean die Nachfolgerin von Anita Bryant: Die Miss Oklahoma des Jahres 1959 begann in den 70er Jahren eine Kampagne gegen Homosexuelle, die sich in mehreren homophoben Volksentscheiden entlud. Sie argumentierte, dass die Kinder vor Homosexuellen geschützt werden müssten. Ihre Überzeugungen leitete sie wie Prejean von ihrem christlichen Glauben ab: "Ich werde einen Kreuzzug anführen, wie ihn dieses Land noch nie gesehen hat", erklärte sie 1977. Nach ihrer Scheidung 1980 wandte sich die evangelikale Fangemeinde aber weitgehend von ihr ab. Dasselbe Schicksal droht Prejean bereits ein halbes Jahr, nachdem sie ihre Kampagne gestartet hatte. (dk)
Youtube | Interview bei Fox News Channel
Ja wer´s haben muss, der soll es kriegen.