15 Kommentare
- 11.11.2009, 13:28h
- es ist direkt wohltuend von vernünftigen islamvertretern zu hören, die sich auch noch öffentlich gegen die hardliner äussern !
frau siti musdah mulia bringt es auf den punkt : menschen menschlicher zu machen !
und SASCHA bekommt recht, von nahdlatul ulama und nurofiah ! - |
- 11.11.2009, 13:55h
-
Also, ich kenn den Sascha, und wenn der eines nicht will, dann sich mit fremden Federn schmücken.
Wie auch immer: Der Inhalt zählt! - |
- 11.11.2009, 14:07h
- Gut das es auch andere wichtige Stimmen in der gemäßigten/liberalen Ecke des Islam gibt und so sich homosexuelle islamische junge Menschen "nicht ganz verloren" vorkommen.
Islamische Menschen merken hierdurch, dass die islamische Stimme hier sehr unterschiedlich bei diesem Thema sein kann - das hängt vielmehr davon ab, welche jeweilige Person da sich meldet und wie er die Koranauslegung bewertet.
Insgesamt aber bin ich doch froh, dass die christlichen Kirchen und allen voran die altkatholischen, lutherischen/reformierten und anglikanischen Kirchen da in dieser Debatte viel, viel weiter sind und beispielsweise aktuell in Schweden bei den Lutheranern ein offen lesbische Bischöfin mit Eva Brunne gewählt wurde und homosexuelle Paare dort bei den Lutheranern in Schweden eine kirchliche Trauung erhalten können.
Das ist noch ein sehr, sehr langer Weg, den der Islam dort zu gehen hat, wenn er die Schwedische Kirche einholen will. Aber immerhin es gibt Stimmen, die im Islam in diese Richtung marschieren. - |
- 11.11.2009, 14:31h
- War Aceh nicht von einer Flutkatastrophe heimgesucht worden? Es wurde international geholfen, ohne zu Diskriminieren!
- |
- 11.11.2009, 14:44hGreifswald
- Was der Geistliche Nurofiah sagt, zieht mir glatt
die Schuhe aus (weils aus dem Munde eines mus-
limischen Geistlichen kommt). Respekt, auch für
den Mut, dies in seiner Position öffentlich zu äußern. - |
- 11.11.2009, 14:51h
-
Richtig!
Solche Aussagen stehen aus dem Munde christlicher Geistlicher noch aus!
"Wie das Geschlecht oder die Vorherrschaft der Männer, ist auch Heterosexualität ein soziales Konstrukt." - |
- 11.11.2009, 17:09h
- Komme nach einer Woche Marokko reichlich deprimiert über die dort vorgefundenen gesellschaftlichen Rückschritte wieder, wo die Religion allgegenwärtig geworden ist. Die fortschreitende Islamisierung gibt den zu 90% in Kopftuch und lange Gewänder gehüllten Frauen und hetero-angepassten Homosexuellen kaum noch Spielraum für Emanzipation. Ich erinnere mich an das Nachbarland der 70erJahre, wo es mehr Hoffnung auf Veränderung gab. Wie klarsichtig dagegen die Feststellung eines sunnitischen Geistlichen über soziale Konstruktionen ! Bleibt die Frage, wie diese religiöse Frau Mulia uns Atheisten beurteilt, die wir zwar schwul, aber nicht fromm sind ? Ferner macht @Zionist mit Todd Mut und da hat er mir doch gleich einen perfekten (Tages)-Abgang beschert.
- |
- 11.11.2009, 17:28h
-
Deine Beobachtungen sind in Todds Buch auch beschrieben. Gerade für dieses Land sieht er größere Modernisierungsunruhen in nächster Zeit. Zu was auch immer das letzte Aufbegehren
des Alten gehört.
Schon als Taschenbuch ??? - |
- 11.11.2009, 20:18h
-
Belassen wir es mal bei meinen Beobachtungen vor Ort, denn an sozial-ökonomischen Analysen über andere Länder halte ich mich für total überfordert. Dagegen haben mich Gespräche mit Einheimischen dann doch sehr deprimiert, wo Korangläubigkeit, Quacksalberei und eine unerschütterliche Majestätenverehrung auch bei Schwulen sehr verbreitet ist. Obendrein beherrschen sie die Heuchelei perfekt, indem sie sich ihnen unterordnende Frauen heiraten, die ihren homosexuellen Ehemännern Nachwuchs bescheren, damit sie nicht auffallen. Und das in einem Land, wo
schwuler Sex unter der Oberfläche überall praktiziert wird. - |
Schlimmere werden folgen.
Ich las dieses Buch, ein Kapitel betrifft auch
Erb- und Familienrechtsformen in Indonesien.
"..Es gibt keinen Kampf der Kulturen, so die These von Youssef Courbage und Emmanuel Todd. Vielmehr habe die Moderne die islamische Welt längst unterwandert. Besonders die Alphabetisierung trage zu neuen Entwicklungen in der scheinbar so homogenen Gesellschaft bei, konstatieren die beiden Demografen in dem Sachbuch "Die unaufhaltsame Revolution".
Das Thema des Buches ist vielmehr die tiefgreifende gesellschaftliche Veränderung, die durch massenhafte Alphabetisierung ermöglicht wird. In Europa hat sie in den letzten 150 Jahren stattgefunden, in der islamischen Welt erst in den letzten 50 Jahren. Die gesellschaftlichen Veränderungen sind statistisch nachweisbar, so ist die Geburtenrate drastisch gesunken, sie liegt heute zum Beispiel in der Türkei und im Iran unter der Frankreichs. Dass die Frau in islamischen Ländern ein Kind nach dem anderen gebärt, ist eine überholte Vorstellung.
Die Autoren wollen zeigen, dass die islamische Welt durch die Alphabetisierung zurzeit die gleiche Entwicklung durchmacht wie Europa in den letzten 150 Jahren, hin zu einer säkularisierten Gesellschaft. "Le rendez-vous des civilisations" lautet der programmatische Originaltitel: das Rendezvous der Zivilisationen. Den so oft beschworenen "Kampf der Kulturen" gebe es nicht, schreiben die Autoren; islamische und westliche Welt würden sich immer ähnlicher werden, und der Terrorismus sei ein Symptom des Zerfalls alter Ideologien. Youssef Courbage ist Professor für Demografie, war früher wissenschaftlicher Berater der UNESCO, der EU und des Europa-Rats; sein Co-Autor ist Immanuel Todd, ebenfalls Demografie-Professor und Bestseller-Autor - unter anderem von "Weltmacht USA - Ein Nachruf".
www.dradio.de/dkultur/sendungen/kritik/758906/
*********
In seinem Buch »La Chute finale« (deutsch »Vor dem Sturz. Das Ende der Sowjetherrschaft«, Ullstein, Berlin 1982) hatte der britisch-französische Politologe, Historiker und Demograph Emmanuel Todd bereits 1976 schlüssig dargelegt, warum mittelfristig die Sowjetunion untergehen werde. Derselbe Wissenschaftler behauptet nun, nicht die Stärke der Vereinigten Staaten treibe die US-Machteliten von Krieg zu Krieg, sondern ihre Schwäche.
Todd, und das klingt dann ein wenig europäisch-nationalistisch, hält auch die militärische Stärke der USA für nur äußerlich. Der »pyromane Feuerwehrmann« USA schüre Konflikte zwischen Indien und Pakistan, schlichte nicht zwischen Palästina und Israel und praktiziere auf dem Balkan, in Mittelasien und am Golf einen »theatralischen Militarismus« – aus Schwäche, keineswegs aus Stärke. »Das wahre Amerika ist so schwach, daß es nur mit militärischen Zwergen eine Konfrontation suchen kann.«
Todd mißt der endgültigen Entscheidung Großbritanniens für oder gegen den Euro große Bedeutung zu. Die Integration des Finanzplatzes London in die Eurozone könne der amerikanischen Hegemonie »den Gnadenstoß« versetzen.