37 Kommentare
- 30.11.2009, 17:10h
-
ich muss auch sagen, absolut fehl am platz, nur weil merkles busenfreundin vor frauenbildern die geschichte nicht mehr erkennen kann ?
zumal es sich um ein mahnmal für verfolgte schwule männer handelt und kein sinnbild für die gleichberechtigung homosexueller paare in dieser republik ! - |
- 30.11.2009, 17:10h
-
Die Gesellschaft soll doch das zu sehen bekommen, was sie sehen will.
>>> "Die Aggression der Täter richtete sich dabei immer gegen die Scheibe der Stele, hinter der eine Projektion von einem Kuss zwischen zwei Männern in Endlosschleife läuft. "Dabei hätte ich eher gedacht, dass die Infotafel beschmiert wird", wundert sich Neumärker in dem Magazin."
Der Herr scheint wenig Ahnung von den gesellschaftlichen Realitäten, insbesondere von der Lebenswirklichkeit homosexuell empfindender junger Männer zu haben.
Was muss eigentlich noch passieren, bis Heteronormativität und Homophobie gerade in dieser Altersgruppe aktiv angegangen werden bzw. bis man sie erst gar nicht mehr entstehen lässt?
Heternormativität und Homophobie machen krank und sind ein Verbrechen! - |
- 30.11.2009, 17:52h
- Nee näh ?! "Lesben wurden während der Nazi-Zeit aufgrund ihrer sexuellen Orientierung nicht gezielt verfolgt, litten aber ebenfalls unter der Zerstörung der Infrastruktur der Szene und des Verlagswesens".
Na toll ...
Mir ist aus der Geschichte keine Lesbe bekannt, die wegen ihrer Homosexualität Opfer des Nationalsozialismus geworden wäre !! Also - warum "wieder" die Diskussion um den lesbischen Kuss !?
Mädels - die Stele ist ein "Mahnmal" für die >Opfer< des Nationalsozialismus !!
NEIN - ich bin überhaupt nicht frauenfeindlich eingestellt, aber diese Diskussion "nervt" einfach ... - |
- 30.11.2009, 18:55hGreifswald
-
"Lesben erhielten in der Regel rote oder schwarze
Winkel, galten als 'politisch', 'kriminell' oder 'asozial'.
In 'Homosexualität und Strafrecht' von 1937 wird
zwar 'die Bestrafung der weiblichen gleichgeschlechtlichen Betätigung' gefordert, ein-
schränkend bemerkt, dass sie allerdings 'kein politi-
sches Problem' darstelle. Bereits 1935 sprach sich
die Strafrechtskommission des Justizministeriums
gegen eine Ausdehnung des §175 auf Frauen aus.
Der spätere Justizminister Thierack hielt 'die Frau'
schon 1934 für stets 'geschlechtsbereit'. In anderen Akten wird erleichtert vermerkt, dass
Lesben 'bevölkerungspolitisch nach wie vor nutz-
bar' blieben, da eine Frau 'dem normalen Geschlechts-
verkehr dadurch nicht dauernd entzogen werde'. Als Gründe für die Straffreiheit nennt der
Reichsminister der Justiz im Juni 1942 unter an-
derem, dass Frauen aufgrund ihrer 'weniger maß-
gebenden Stellung in staatlichen und öffentlichen
Ämtern' nicht wie Männer zur 'Verfälschung des
öffentlichen Lebens' beitrügen und 'nicht für
immer als Zeugungsfaktoren verloren' gingen (...) Lesben wurden ermordet und ihre Identität
wurde von einem Staat vernichtet, in dem weib-
liche Sexualität mit der Gebärmaschine Mutter
gleichgesetzt und autonome weibliche Sexualität
geleugnet wurde." (Anke Metzing, in: "Lesben im
Nationalsozialismuis. Lesben bei ASF. Eine Konti-
nuität des Verdrängens, Vergessens und Verleug-
nens?") - |
- 30.11.2009, 19:24h
- Wisst Ihr was? Ich bin über die letzten Einträge hier geplättet. Wenn ihr wirklich meint, die Opferrolle als homosexuelle Männer alleine gepachtet zu haben, dann kommt nun bei einigen von euch anscheinend eine mehr oder weniger verdeckte Frauenphobie zum Vorschein, falls es nur ein Mahnmal für verfolgte Schwule geben darf, Frauen aber ausgeschossen bleiben sollen. Die offiziell vielleicht nicht ins KZ eingewiesenen Lesben, die sich vielleicht "nur" umgebracht haben oder die nicht gleich ganz tot geschlagen wurden, wenn man sie erwischte, die sind wohl eines Gedenkens nicht würdig oder was?
Da ich ja als böse Hetero sowieso suspekt bin, solange ich mich hier in diesen heiligen Hallen äußere, lasst mich das hier als letztes loswerden:
Meine Mama hat als kleines Mädchen während der frühen Vierziger Jahre in einer Arbeiterstadt im Rhein-Main-Gebiet einen kurzen Moment lang mit angesehen (meine total verängstigte Oma zog sie sofort vom Fenster zurück in die Wohnung) wie die verheiratete Frau eines örtlichen Geschäftsinhabers von der SA gezwungen wurde, unter dem Gejohle und Fußtritten von Antreibern und Umstehenden durch die Straßen zu laufen. Die Geschundene musste in eine Gießkanne blasen und man hatte ihr eine Trommel umgehängt, die sie ebenfalls schlagen musste. Ihr Vergehen: Verführung und Unzucht mit einer Minderjährigen.
Meine Oma und meine Mutter erfuhren nicht, was mit dieser Frau geschah, als sie von der Bildfläche verschwand. Ob sie alleine wegzog, ob man ihr einen Prozess gemacht hat, sie ins Gefängnis oder KZ kam, sich vielleicht umbrachte.
Alleine das Mitansehen, wie eine homosexuelle Frau gedemütigt und durch die Straßen gejagt wurde, hat meine Mama als kleines Mädchen so geschockt, dass ihr später auf der Stelle die Tränen loskullerten, als sie erfuhr, dass einer ihrer Enkelsöhne schwul ist. Sie hat nichts gegen Schwule und Lesben. Sie liebt alle ihre Enkel, ob hetero oder schwul, sie liebt auch den Partner meines Sohnes und hat stets ein offenes Haus für jeden. Aber sie hat immer noch die Angst des kleinen Mädchens in sich, dass Homosexuelle (egal welchen Geschlechts) wieder durch die Stadt getrieben werden könnten oder noch Schlimmeres passiert. Dagegen stehen wir hier alle auf. Das machen wir auch ohne "Community" - weil wir eben so "veranlagt" sind, auch ohne dass uns jemand sagen muss, was ideologisch korrekt oder normiert oder sonstwas ist.
Das wars.
Eure Christine - |
- 30.11.2009, 20:15hGreifswald
-
Was ich mit dem Zitat versucht habe zu belegen,
hast du viel anschaulicher dargestellt. Danke.
P.S. Von einem schwulen Mann. - |
- 30.11.2009, 20:28h
-
Ändert nichts an den oben von mir dargelegten Realitäten!
Da ist ein schlechtes Gewissen gegenüber Frauen, das schwule Männer bekanntermaßen kollektiv verinnerlicht haben (Heteronormativität!) völlig fehl am Platz.
Aber zeigt der heterosexistischen Gesellschaft ruhig das, was sie ohnehin schon rund um die Uhr auf allen Kanälen zu sehen bekommt. Da wird es dann zumindest keine Anschläge auf das Mahnmal mehr geben!
PS: Ich habe es nicht nötig, mir eine "Frauenphobie" unterstellen zu lassen, nur weil ich es wage, der Sichtweise und den Ansprüchen von Frauen hier und da zu widersprechen. - |
- 30.11.2009, 20:50h
-
Lass mal, ich werde auch regelmäßig aufgrund meiner Art, die Dinge beim Namen zu nennen, als Frauenhasser bezeichnet.
Das ist dann aber meistens nur ein Zeichen dafür, das den Emanzen die Argumente ausgehen. - |
- 30.11.2009, 20:50hGreifswald
-
Wir haben da unterschiedliche Ansichten und auch
(Psycho)Analysen. Ich kann damit leben. - |
Klar, um an die massenhafte Verfolgung von Lesben im Dritten Reich zu erinnern...