Wieder ist ein US5-Sänger wegen Homo-Gerüchten beleidigt: Jay Khan erwägt nun nach einem Outing gerichtliche Schritte.
Der 27-jährige Jay Khan sorgte mit seiner Trennung von Lena Gercke, der Gewinnerin von "Germany’s Next Topmodel" 2006, für Schlagzeilen in der Boulevardpresse. Sein ehemaliger Bandkollege Vince Thomas verriet nun der "Bild"-Zeitung die angeblichen Hintergründe der Trennung: Jay habe nur aus Publicitygründen eine Beziehung mit der 21-Jährigen vorgespielt und sei in Wahrheit schwul: "Die ganze Beziehung zwischen den Beiden ist ein absoluter Fake", erklärte Vince.
Gegenüber dem Fernsehsender RTL kündigte Jay nun an, er werde wegen der Rufmordkampagne gerichtlich gegen die Homo-"Anschuldigungen" vorgehen (O-Ton RTL: "Und jetzt kämpft der Sänger auch noch um seinen guten Ruf"). "Ich komm grad aus einer dreijährigen Beziehung mit einer wunderhübschen Frau. Ich glaube, das erklärt alles", erklärte Jay – und fährt seine Krallen gegen Vince aus: "Er hat offensichtlich nichts vorzuweisen, seine Single ist gnadenlos gefloppt. Also versucht er auf Biegen und Brechen in den Medien präsent zu bleiben."
Die Band US5 hat bereits zuvor mit einem Outing-Skandal die Boulevardmedien erheitert: Richie Stringini, der weiter als offen Heterosexueller in der Band mitmischt, wurde 2005 mit einem kompromittierenden Handyfoto erpresst. Darauf war der Sänger zu sehen, wie er einem Mann auf der Toilette eines Berliner Schwulenclubs sehr nah kam (queer.de berichtete). Später erklärte Richie, ihm sei in der Disco schlecht geworden, deshalb habe er sich auf dem Klo übergeben; der Mann habe ihm lediglich geholfen, nach Hause zu kommen (queer.de berichtete).
US5 ist 2005 vom US-Musikmanager Lou Pearlman zusammengestellt worden, der zuvor bereits mit Teenie-Bands wie Backstreet Boys und Nsync weltweite Erfolge gefeiert hatte. Das Casting wurde in der siebenteiligen RTL-2-Fernsehserie "Big in America" gezeigt und machte die Band international erfolgreich. In Deutschland konnte sich die Gruppe neun Mal unter den Top10-Singlecharts platzieren. Von den fünf Gründungsmitgliedern sind heute nur noch drei in der Band, darunter auch Jay Khan und Richie Stringini.
wie herabwürdigend in der durch und durch reaktionären, heterosexistischen Musik- und Pop-Industrie sowie in den Massenmedien weiterhin mit Homosexualität umgegangen wird.
Die verheerenden Folgen in der Wahrnehmung der jungen Zielgruppe sind mehr als einleuchtend, empirisch hinreichend dokumentiert, nicht selten genau so gewollt und tagtäglich erfahrbar.