Das Fürstentum Liechtenstein will im kommenden Jahr Eingetragene Partnerschaften einführen, erklärte die zuständige Ministerin.
Justizministerin Aurelia Frick sagte, dass ein Vorentwurf zum Gesetz "seit heute bei mir im Büro" liege. Das berichtet die Tageszeitung "Liechtensteiner Vaterland". Im Januar will sie demnach den Entwurf der Regierung vorlegen. Wie im Land üblich wird dieser dann vier Monate im sogenannten Vernehmlassungsverfahren bearbeitet; hier können noch Stellungnahmen und Änderungsanträge eingebracht werden. Das Gesetz wird dann im Sommer 2010 im Landtag beraten.
In Liechtenstein wird bereits seit Anfang des Jahrtausends heftig über Eingetragenen Partnerschaften diskutiert – insbesondere die Einführung im Nachbarland Schweiz 2007 brachte die Regierung unter Zugzwang. Inzwischen hat der einzige andere Nachbar Österreich ein Lebenspartnerschaftsgesetz beschlossen (queer.de berichtete).
Insbesondere die sozialdemokratische Freie Liste setzte sich für die Gleichbehandlung von Homosexuellen ein. Sie brachte bereits 2003 einen dementsprechenden Gesetzentwurf ein, der aber im Parlament scheiterte. Als Homo-Gegner erwies sich vor allem die katholische Kirche, der drei Viertel der Liechtensteiner angehören. So hat der Vaduzer Erzbischof Wolfgang Haas erklärt, Homosexualität sei eine "schwere Sünde" – und die Anerkennung von Sünde wäre ein "Skandal" (queer.de berichtete).
Das Fürstentum Liechtenstein zählt mit etwas über 35.000 Einwohnern zu den kleinsten unabhängigen Staaten in Europa. Homosexualität ist in der Erbmonarchie seit 1989 legal. Erst 2001 wurde die Schutzaltersgrenze von Hetero- und Homosexuellen angeglichen. (dk)
Wie kann Liebe eine Sünde sein? Dagegen wäre es für einen Christen Sünde, Gottes Werk (zu dem auch Schwule gehören) in Frage zu stellen. Und es ist definitiv Sünde, Hass zu verbreiten - erst recht gegen Menschen, die niemandem schaden, sondern nur lieben!