https://queer.de/?11571
- 23. Dezember 2009 3 Min.
Dieser Film wird den Kinosaal in Bewegung bringen: Die zeitgemäße Neuauflage des Oscar-prämierten Klassikers "Fame" startet an Weihnachten.
Von Carsten Weidemann
Als "Fame – Der Weg zum Ruhm" 1980 im Kino startete, waren viele hellauf begeistert. Die filmische Umsetzung der Tanzszenen durch Regisseur Alan Parker setzte neue Maßstäbe im Musical-Genre, und als Belohnung gab es auch zwei Oscars (Bester Song, Beste Musik). Die Songs wurden zudem weltweit zu Hits, "I‘m gonna live forever" läuft heute noch im Radio. Außerdem gab es mit Montgomery MacNeil, gespielt von Paul McCrane, einen schwulen Charakter zu sehen. 30 Jahre später gibt es ein Remake, das kein billiger Abklatsch ist, sich aber auch vom Original ein Stück weit entfernt, um neu, frisch und zeitgemäß eine neue Generation von Kinobesuchern zu begeistern. Inszeniert wird die gelungene Mischung aus jazzigen Beats, dynamischem Freestyle, eleganten Ballettschritten und mitreißenden HipHop-Vibes von Regie-Debütant Kevin Tancharoen, der als Choreograf mit Weltstars wie Madonna, Britney Spears, Christina Aguilera und ’N Sync zusammenarbeitete.
Die Story: Viele junge Talente finden sich unter den Neulingen, die an der berühmten New York School of Performing Arts um ihren eigenen Weg kämpfen. Da ist der charismatische Marco (Asher Book), ein Italo-Amerikaner aus der Arbeiterklasse; oder Alice (Kherington Payne), die aus privilegierten Verhältnissen stammt und nun ihre Ballerina-Karriere vorantreiben will; der ambitionierte Sänger Malik (Collins Pennié), der seine Vergangenheit hinter sich lassen muss, um sein Können unter Beweis zu stellen; sowie die quirlige Joy (Anna Maria Perez de Tagle), die mit viel Herz und Courage ihren Weg bestreitet - und nicht zuletzt der scheue Filmemacher Neil (Paul Iacono), der sich nun der realen Welt stellen muss. Voller Energie und Enthusiasmus machen sich die ambitionierten Aufsteiger auf die Suche nach Erfolg auf und finden dabei zu sich selbst.
Dass die Originalstory nur als Vorlage diente, merkt man unter anderem daran, dass es keinen Montgomery MacNeil gibt. Schon in der Bühnenversion von 1988 wurde die schwule Rolle stark umgedeutet. Dort gab es den vermeintlich schwulen Nick, der am Ende dann aber sein heterosexuelles Liebesglück findet. In der 2009er-Version geht es aber keinesfalls komplett straight zu, schließlich sind wir an einer Kunstakademie. Das Augenmerk möchten wir hier besonders auf Kevin lenken, gespielt von Paul McGill. Der aus Pittsburgh stammende Sänger und Schauspieler stand bereits als 17-Jähriger für "Ein Käfig voller Narren" auf der Bühne, später war er im Ensemble von "A Chorus Line" am Broadway mit dabei. Zuletzt war er im Film "Man On Wire" zu sehen, in dem er den jungen Drahtseilartisten Phillipe Petit spielte.
Über sein Privatleben erzählt Paul Mcill nicht sehr viel. Aber die Antworten auf einen Fragebogen geben Aufschluss, und lassen unser Gay-Radar hell aufleuchten:
Schlimmstes Lampenfieber: Meine erste Tanzvorführung. Ich musste mit einem Malbuch und anderem Spielzeug bestochen werden, um auf die Bühne zu gehen.
Ritual vor einem Auftritt: Aufwärmen, Zähne putzen und atmen. Außerdem brauche ich meinen eigenen Raum um mich zu sammeln. Vorbereitung ist für mich sehr wichtig.
Der Künstler, der mich am meisten beeinflusst hat: Gene Kelly.
Als Teenager war ich besessen von: Converse, langen Baumwollstrümpfen, Musicals, Choreografien, dem Färben meiner Haare, Umdekorieren meines Zimmers, Tanzunterricht, Cirque de Soleil, Fitness, AIM und den Sims.
Was ich gerne können würde: Cello spielen.
Wenn ich einen anderen Beruf wählen müsste: Dann wäre ich Physiotherapeut. Als Tänzer sehe ich, was die Leute durchmachen. Ich würde Menschen helfen wollen, noch mit ihren Enkeln spielen zu können und nicht mit 70 im Rollstuhl zu sitzen.
Meine Erkennungsmelodie: Don’t Stop Me Now von Queen.
Links zum Thema:
» www.fame-derfilm.de
» BluRay Fame (1980) bei Amazon bestellen
» Soundtrack Fame (2009) bei Amazon anhören
Mehr queere Kultur:
» auf sissymag.de
Informationen zu Amazon-Affiliate-Links:
Dieser Artikel enthält Links zu amazon. Mit diesen sogenannten Affiliate-Links kannst du queer.de unterstützen: Kommt über einen Klick auf den Link ein Einkauf zustande, erhalten wir eine Provision. Der Kaufpreis erhöht sich dadurch nicht.
Sa, 01:00h, 3sat:
Close
Einfühlsamer Film von Lukas Dhont über die beiden 13-jährigen Jungs Leo und Rémi, die nach dem Wechsel auf eine höhere Schule Opfer homophober Häme mit katastrophalen Folgen werden.
Spielfilm, B/F/NL 2022- 13 weitere TV-Tipps für Samstag »
















Erschreckend, dass es nicht einfach mal offen schwul zugehen kann!
Eben das sollten wir von den Machern solcher Produktionen und schwulen Darstellern in welchen Zusammenhängen auch immer endlich einfordern -
anstatt ihnen auch noch unser Geld in ihren vorgestrigen, zwangsangepassten "straight acting" A... zu schieben.