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- 29. Dezember 2009 2 Min.
Zehntausende Katholiken sind am Sonntag in Madrid auf die Straße gegangen, um gegen das Eherecht für Schwule und Lesben und das Recht auf Abtreibung zu protestieren.
In Reden warnten mehrere hochrangige Vertreter der römischen Kirche davor, dass Europa aussterben könnte, wenn bei der Homo-Ehe und Abtreibungen nicht gegengesteuert werden würde. Das spanische Parlament hatte erst vor rund zwei Wochen das Abtreibungsrecht liberalisiert. Künftig gilt in dem mehrheitlich katholischen Land eine Fristenregelung. Bereits 2005 hatte die sozialistische Regierung gegen den erbitterten Widerstand der Amts-Christen die Öffnung der Ehe für Schwule und Lesben durchgesetzt (queer.de berichtete).
In einer auf mehreren Großleinwänden in der Madrider Innenstadt übertragenen Botschaft erklärte Papst Benedikt XVI, dass eine Familie ausschließlich auf der "Ehe zwischen Mann und Frau" basiere, weil "das von größter Wichtigkeit für die Gegenwart und die Zukunft der Menschheit" sei. Der Madrider Erzbischof Antonio Rouco warnte zudem davor, dass "Europa praktisch ohne Kinder" sei, wenn die spanischen Gesetze Schule machten.
Nach der Öffnung der Ehe vor vier Jahren schwappte bereits eine große Protestwelle durch das Land. Die katholische Kirche wollte mit mehreren Großdemonstrationen die Gleichbehandlung von Schwulen und Lesben im Eherecht verhindern (queer.de berichtete). Die Regierung lehnte allerdings jegliche Änderung des Gesetzes ab. Daraufhin unterstützte der Vatikan bei den Parlamentswahlen 2008 offen die oppositionellen Konservativen. Die Regierung bezeichnete die Einmischung der katholischen Kirche damals als "politischen Terrorismus" (queer.de berichtete). (dk)














