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  • 29. Dezember 2009 20 2 Min.

In der kalifornischen Pornoindustrie kann vorerst weiter blank gepoppt werden. Ein Gericht in Los Angeles hat eine Petition, die Gummis in Pornos vorschreiben wollte, verworfen.

Von Christian Scheuß

Die Entscheidung des Los Angeles County Superior Court kam kurz vor Weihnachten und enttäuschte die Mitglieder der "AIDS Healthcare Foundation" (AHF), einer Organisation, die in den Bereichen Prävention und medizinischer Vorsorge weltweit Projekte betreibt. Die Stiftung fährt seit dem Sommer 2009 eine medienwirksame Kampagne gegen Pornoproduktionen, in denen keine Kondome verwendet werden. Im Frühjahr hatte sich eine Darstellerin mit HIV infiziert. Außerdem wurden die Daten einer Klinik veröffentlicht, in der vornehmlich Pornodarsteller und –Darstellerinnen behandelt werden. In der Praxis, die in der Region liegt, in der die Produktionsstudios ihren Sitz haben, wurden seit 2004 18 Fälle von HIV sowie mehr als 3.700 Fälle von Syphilis, Gonorrhoe und Chlamydien diagnostiziert.

Die AHF hatte daraufhin den Staat Kalifornien wegen Untätigkeit in der beruflichen Gesundheitsvorsorge verklagt und zum Boykott gegenüber Shops und Hotels aufgerufen, in denen kondomfreie Videos erhältlich beziehungsweise abrufbar sind. Die Petition an das Gericht war nun der vorerst letzte Versuch, gegen die aus Sicht der AHF untätigen Studios und Gesundheitsbehörden zum Handeln zu zwingen. Das Gericht sollte die Gesundheitsbehörden anweisen, eine Kondompflicht in Pornofilmen einzuführen und durchzusetzen. Die Richter lehnten die Annahme der Petition ab und verwiesen auf die generelle Eigenständigkeit, die staatlichen Einrichtungen bei ihrer Arbeit besäßen.

Die Leitung der AHF will nun mit weiteren Petitionen und Aktionen den Druck erhöhen. Die Pornoproduzenten haben darauf aber auch schon reagiert. Ihr Zusammenschluss, die "Free Speech Coalition" hat inzwischen einen Plan vorgelegt, in dem Schritte zum Schutz der Mitarbeiter am Sexarbeitsplatz vor der Kamera vorgeschlagen werden. Sie fordern auch die künftige Teilnahme bei Planungen staatlicher Stellen in Gesundheits- und Präventionsfragen in der Pornobranche.

-w-

#1 Born 2 PornAnonym
  • 29.12.2009, 17:21h
  • Es war schon zu erwarten, daß eine Klage für das Verbot von Barebackfilmen wirkungslos verpufft. Die Labels lassen sich halt nichts vorschreiben und produzieren weiter nach ihrem Gusto. Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern!
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#2 UnitedAntifaAnonym
  • 29.12.2009, 18:29h
  • Antwort auf #1 von Born 2 Porn
  • Erstens: Keine Produktion ohne einen vorhandenen Markt.

    Zweitens: Es wäre sicher ein Fall für den Suprime Court, das Oberste Gericht der USA, wenn ein solches Verbot durchgesetzt würde, denn das würde bestimmt gegen irgendeinen Teil der Verfassung der USA verstoßen.

    Drittens: Ich könnte mir durchaus vorstellen, das Rechtskonservative Politiker in Deutschland ein solches Verbot anstreben würden.

    Viertens: Ein solches Verbot bringt absolut nichts, denn die Produzenten würden in andere Staaten ausweichen und der Vertrieb ist ohnehin via Internet sichergestellt.
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#3 herve64Ehemaliges Profil
  • 29.12.2009, 21:08h
  • Was mich mal interessieren würde: wie viele Mitglieder der "AIDS Healthcare Foundation" poppen selbst ohne Gummi, frei nach dem Motto "In meiner Freizeit mache ich was ich will"? Ein derartiges Verhalten habe ich nämlich schon bei einigen Mitarbeitern der hiesigen AIDS-Hilfen erlebt und halte es dann für pure Heuchelei, wenn sie anderen Safer Sex schmackhaft machen wollen. Genauso gut könnte ein Raucher auf die Gefahren des Rauchens hinweisen und in dieser Hinsicht Öffentlichkeitsarbeit betreiben wollen. So etwas ist einfach nicht glaubwürdig, wenn man es nicht selbst vorlebt.
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