Die Fortsetzung des Films "Sherlock Holmes" mit Robert Downey Jr. ist in Gefahr: Die US-Rechteinhaberin will ihre Zustimmung zum Projekt entziehen, falls ein schwuler Handlungsstrang in die Geschichte eingewoben wird.
Andrea Plunket reagierte damit auf Andeutungen des Hauptdarstellers, dass zwischen den Figuren Sherlock Holmes und Dr. Watson (dargestellt von Jude Law) eine homoerotische Beziehung aufgebaut werden solle. Bereits im ersten Teil, der am 28. Januar in Deutschland anlaufen wird, ist eine Beziehung zwischen den beiden Figuren angedeutet. So teilen sie sich beispielsweise ein Bett.
Mehr sei aber nicht drin, so Plunket gegenüber "Total Film". In Reaktion auf ein Fernsehinterview mit Robert Downey Jr. erklärte sie: "Ich hoffe, dass dies nur ein Beispiel für Herrn Downeys schwarzen Humor ist. Obwohl es drastisch wäre, würde ich die Erlaubnis für weitere Film entziehen, wenn diese Beziehung thematisiert werden soll". Sie selbst habe zwar nichts gegen Homosexuelle, "aber ich bin gegen jeden, der den Geist der Bücher nicht ernst nimmt." Downey Jr. hatte in einer Late-Night-Show das Publikum gefragt, es solle selbst entscheiden, ob Holmes ein "maskuliner Homosexueller" sei.
In der EU ist das Copyright auf die Sherlock-Holmes-Serie von Sir Arthur Conan Doyle bereits im Jahr 2000 abgelaufen. In den USA erlöschen aber aufgrund einer Gesetzesänderung aus den 1990er Jahren die Rechte auf literarische Werke erst später. Manche Holmes-Bücher des britischen Schriftstellers werden daher in den Vereinigten Staaten aus dem Urheberrechtsschutz entlassen.
In den USA haben konservative Kinokritiker bereits im ersten Teil homoerotische Szenen bemängelt. So schrieb die zum Murdoch-Konzern gehörende "New York Post", dass ein schwuler Sherlock Holmes zwei Drittel der Einnahmen vernichten würde: "Wer will schon Downey Jr. und Law rummachen sehen? Ich denke nicht, dass das Frauen interessiert - und heterosexuelle Männer schon gar nicht."
In Nordamerika ist Sherlock Holmes am ersten Weihnachtstag angelaufen und hat seitdem bereits über 140 Millionen Dollar eingespielt. Zwischen den Feiertagen musste sich Holmes lediglich dem neuen Science-Fiction-Abenteuer "Avatar – Aufbruch nach Pandora" von James Cameron geschlagen geben. (dk)
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