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- 13. Januar 2010 2 Min.
Anders als von Homo-Gegnern behauptet, schwächt die Ehe-Öffnung keine heterosexuellen Beziehungen – die Zahl der Scheidungen nahm in homofreundlichen Staaten sogar ab.
Der New Yorker Statistiker Nate Silver verglich die rechtliche Lage für gleichgeschlechtliche Paare mit dem prozentualen Anteil von Ehescheidungen in den amerikanischen Bundesstaaten. Er benutzte dabei die offiziellen Scheidungszahlen der US-Regierung zwischen 2003 und 2008.
Er kam zu überraschenden Ergebnissen: In Massachusetts, dem damals einzigen Staat mit Homo-Ehe, ging die Zahl der Anteil der Scheidungen um 21 Prozent zurück. In Staaten ohne einem in der Verfassung verankerten Ehe-Verbot für Schwule und Lesben gab es sieben bis acht Prozent weniger Scheidungen. In Staaten, die das Verbot in ihrer Verfassung festgeschrieben haben, nahmen die Scheidungen dagegen um ein Prozent zu. Die höchste Zunahme gab es in Alaska, das bereits 1998 die gleichgeschlechtliche Ehe in der Regionalverfassung verboten hat.
Nevada und Arkansas sind Scheidungshochburgen
Auch der gesamte Anteil an Scheidungen ist in homofreundlichen Staaten niedriger – am niedrigsten in Massachusetts. Am meisten Scheidungen gibt es in Nevada und Arkansas. Beide Staaten verbieten die Homo-Ehe. Nevada führte jedoch im Jahr 2009, für das noch keine Zahlen vorliegen, Eingetragene Partnerschaften ein.
Es ist unklar, warum die Zahl der Scheidungen in homofreundlichen Staaten abnahm. Klar scheint aber, dass es keine Korrelation zwischen Homo-Rechten und erhöhten Scheidungsraten gibt, wie es von Konservativen immer wieder behauptet wird. Homo-Gegner erklärten wiederholt, dass sie die Ehe-Öffnung ablehnten, weil diese zu einer Schwächung der (heterosexuellen) Ehe führen würde. Neben einer höheren Scheidungsrate sagen manche wie der Aktivist Robert Peters ("Morality in the Media") etwa eine Zunahme von Prostitution, Vergewaltigungen und Inzest voraus, falls sich Schwule und Lesben das Ja-Wort geben (queer.de berichtete).
Derzeit haben fünf der 50 US-Bundesstaaten sowie die Hauptstadt Washington die Ehe für Schwule und Lesben geöffnet. Neun weitere Staaten haben mit "Civil Unions" oder "Domestic Partnerships" eine "Ehe-Light" im Gesetz. (dk)
Links zum Thema:
» Nate Silver auf "FiveThirtyEight"














